Frage an Angelika Jahns von Roland H. bezüglich Familie
Ja, ich bin "der" Roland, hallo Angelika,
Als "noch immer" Arbeitsloser (ALG I) habe ich nach Trennung wieder geheiratet, weil meine Lebenspartnerin (arbeitslos, ALG II) keinen Anspruch mehr aus "Hartz IV" hatte. In diesem Antragsverfahren, bei dem ich als einziger "Verdiener" mit meinem Arbeitslosengeld (!) zum Unterhalt beitrug, gab es es eine böse "Überraschung"! Es gab kein ALG II. Mein Sohn aus voriger Ehe (13) lebt bei seiner Mutter (dafür zahle ich vom ALG I 307 € Unterhalt im Monat). Auf seinen Wunsch ist er den halben Monat bei mir. Wird hier von mir verpflegt, Wäsche, Kleidung etc. und "sein Zimmer". Die Mitarbeiter der ARGE Jobcenter allerdings haben nicht einmal einen "halben Bedarfssatz" für diese Verköstigung bewilligt, und zusätzlich auch noch festgestellt, dass mein Sohn nicht zur Bedarsgemeinschaft gehört, und wir deshalb auch in einigen Wochen aus der Wohnung ( 2 und 2/2 Zimmer) in eine schlichte 2 Zimmer Whg. umziehen müssten. Andernfalls können die ganze Miete und die Kosten für Strom und Gas nicht anerkannt werden. Diesen Zustand haben wir durch "schnelle Heirat" beendet, jetz ist mein ALG I durch die geänderte Steuerklasse etwas höher geworden.
Meine ketzerische Behauptung: durch Hartz IV wird der Umgang mit meinem Sohn (der überdies ein ausgewiesenes Papakind ist) zur "Luxuxtätigkeit" erklärt, für die ich nur durch Verzicht auf Grundbedürfnisse (Essen, Trinken, Wohnung, Bildung etc.) aufkommen kann. Ich dachte immer, der Schutz der Familie sei grundgesetzlich verankert? Nachdem "ihr" jetzt von dieser Schieflage erfahren habt, bitte ich Euch, mir verbindlich zu sagen, welche Änderung die CDU im Falle eines Wahlsieges hier beabsichtigt? Auf jeden Fall fühle ich mich nicht als der "typische" Sozialschmarotzer! Wenn man mich ließe, würde ich gern wieder für den Unterhalt meiner Familie allein aufkommen!
Mit frdl. Grüßen
Roland Hahn
(Abi-Jahrgang 1974, Kreuzheide; jetzt Hannover)
Lieber Roland,
leider konnte ich noch nicht auf Deine e-mail antworten. Ich hoffe, Du hast Verständnis dafür, dass ich bei meinem vollen Terminkalender erst morgen dazu kommen werde, Dir ausführlich zu antworten. Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag.
Herzliche Grüße,
Angelika
Hallo Roland,
das ist ein schwieriger Fall. Du müsstest die Sorgerechtsfrage klären bzw. mir mitteilen, ob der Wunsch Deines Sohnes, einen halben Monat bei dir zu leben, anerkannt werden könnte. Die Regelungen durch Hartz IV sind sicherlich für viele Menschen ein starke Belastung, allerdings profitieren auch einige. Ich denke schon, dass es hier Nachbesserungen geben wird. Die neue Regierung wird die Erfahrung prüfen.
Ansonsten wünsche ich dir persönlich eine Besserung deiner privaten Situation und hoffe, wir sehen uns irgendwann einmal wieder.
Viele Grüße
Angelika
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