Portrait von Andy Grote
Andy Grote
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Andy Grote zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Ingolf P. •

Frage an Andy Grote von Ingolf P. bezüglich Verkehr

sehr geehrter herr Grote,

als rothenburgsorter interessiert mich, ob die spd nach ihrem wahlsieg diesen
vor dem verkehrs-und feinstaubinfarkt stehenden stadtteil der "Umwelthauptstadt 2011" zu retten gedenkt:

1. kommt eventuell mit der spd-regierung eine verkehrsberuhigung für rothenburgsort bzw. die angrenzende innenstadt (stichworte: citymaut, umweltzone innenstadt, 30-km-zone )?
durch Rothenburgsort strömt immerhin der seit jahrzehnten zunehmende berufs- und durchgangsverkehr aus bergedorf und dem hamburger süden über die angrenzende autobahn, die elbbrücken, die amsinckstrasse und den heidenkampsweg sowie mehrere bahnlinien!

P.S: während die eppendorfer offenbar überwiegend keine stadtbahn wollen, würde diese auf der veddel sicher mit kusshand angenommen werden, würde den bisherigen verkehrslichen supergau entspannen und könnte park-und ride-besucher in die verkehrsberuhigte innenstadt locken...
("sprung über die elbe")

2.kommt dann endlich der schon lange versprochene radweg von rothenburgsort über das grossmarktgelände?

oder hätte die bisher vorrangige entwicklung der einkommensstarken hafencity weiterhin priorität?

3.wie will die spd das -schon länger von der Bahn AG gekaufte, aber bisher noch überhaupt nicht entwickelte - Areal des früheren "Huckepackbahnhofs" in Rothenburgsort-Ost nutzen?

werden hier weitere gewerbebetriebe angesiedelt zwischen der ohnehin schon kfz-und feinstaubbelasteten Billstraße und dem Heidenkampsweg oder soll hier evt. eine parkähnliche "ausgleichsfläche" mit wohnnutzung entstehen?

mit freundlichen grüßen
I.Pahlow

Portrait von Andy Grote
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Pahlow,

vielen Dank für Ihre Frage! Rothenburgsort ist ein Stadtteil, der ähnlich wie die Veddel oder Wilhelmsburg durch mehrere zentrale Verkehrsachsen stark belastet wird. Die SPD hat vor Ort und auf der Bezirksebene viele Initiativen angeschoben, um die Situation im Stadtteil insgesamt zu verbessern, z.B. zur Realisierung des neuen Rothenburgsorter Marktplatzes oder zum Entenwerder Elbpark. Auf dem Gelände des Huckepackbahnhof würden wir - soweit dies emissionsschutzrechtlich zulässig ist - gerne Wohnungsbau verwirklichen.

An den großen Verkehrsachsen eine Verkehrsberuhigung zu erreichen, ist leider extrem schwierig. Die City-Maut beträfe alle Hamburger und wird derzeit ganz überwiegend abgelehnt. Auch die resultierend Reduzierung der CO2-Belastung wäre wohl relativ gering. Um den Verkehr zu reduzieren, muss vor allem der ÖPNV weiter ausgebaut und attraktiver gemacht werden. Eine Beschränkung der Parkplatznutzung in der Innenstadt auf sehr schadstoffarme Autos würde sicher zusätzlich zum Umsteigen motivieren. Die aktuelle Stadtbahnplanung wird derzeit in der Bevölkerung mehrheitlich abgelehnt und Politik kann sich darüber nicht einfach hinwegsetzen. Hier müssen in einem neuen Anlauf die Frage des Systems - eigenständiger Verkehrsträger oder kombiniertes System mit U-Bahn - der Streckenführung und der Finanzierung neu geprüft und in einem Beteiligungsverfahren um breite Akzeptanz geworben werden. Eine verkehrliche Entlastung könnte durch die Fortführung der U4 nach Wilhelmsburg und eine zusätzliche Elbbrücke von der HafenCity zum Grasbrook erreicht werden.

Die Entwicklung der HafenCity darf natürlich nicht zu einer Vernachlässigung von Rothenburgsort oder andern Stadtteilen führen. Im Gegenteil, wenn die HafenCity sich nach Osten fortsetzt und an Rothenburgsort anschließt, sind damit große Chancen für den Stadtteil verbunden! Der Radweg über das Großmarktgelände sollte - trotz offenbar erheblicher Kosten - gebaut werden.

Mit freundlichen Grüßen

Andy Grote