Frage an Andrew Ullmann von Ulrich W. bezüglich Gesundheit
Was wird dafür getan, dass das Impfen in Praxen besser organisiert wird? Wo liegen die Problemstellen und was wird getan, um sie zu lösen? Reden Sie mit Verantwortlichen von Ländern, in denen bisher erfolgreicher geimpft wird, um zu erfahren, wie der Impfprozess beschleunigt werden kann?
Sehr geehrter Herr W.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.
Zunächst begrüßen wir, dass nun endlich auch die niedergelassenen Ärzte von der Bundesregierung beim Impfen eingebunden worden sind.
Sie werden helfen, den schleppenden Impffortschritt erheblich voranzubringen und verlorene Zeit wieder aufzuholen. Allerdings tröstet das nicht über den Umstand hinweg, dass immer noch zu wenig Impfstoff vorhanden ist. Dies ist das Hauptproblem. Zudem ist weiterhin noch unklar, wie die Verteilung in den Ländern organisiert werden soll. Deswegen bräuchten wir gerade jetzt mehr denn je das von der Fraktion der Freien Demokraten geforderte Nationale Impfportal (Bundestags-Drs. 19/27184).
Ziel muss es sein, dass sowohl die zur Verfügung stehenden Impfstoffe als auch künftige Mengen schnellstmöglich verimpft werden können. Wir benötigen dazu dringend einen Überblick, wo und wieviel Impfstoff noch vorhanden ist. So könnten wirklich alle Akteure, welche über das nötige Know-How und die erforderlichen Voraussetzungen mitbringen, unbürokratisch und schnell in den Impfprozess mit eingebunden werden. Dafür setzen wir uns ein.
Um die Privatpraxen umgehend in den Impfprozess mit einzubinden, sollte schnellstmöglich ein Verfahren zur Authentifizierung der Privatpraxen entwickelt und eine Anbindung der Privatpraxen für das Impfquoten-Monitoring ermöglicht werden. Deutschland muss endlich den Impfturbo einlegen und dafür brauchen wir jeden, der dazu beitragen kann.
Zudem halte ich es für sinnvoll und notwendig, Bereitschaftslisten in den Hausarztpraxen zu führen, sollten Personen ihren Impftermin nicht wahrgenommen haben. Übrige Impfdosen dürfen nicht verschwendet und weggeworfen werden. Ich bin mir sicher, dass es genügend Menschen gibt, die auch gern spontan dazu bereit wären, ihren Arzt aufzusuchen.
Ich hoffe, Ihnen mit meiner Antwort weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Andrew Ullmann