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Andrew Ullmann
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Frage von Thomas W. •

Kontrollsystem bei Organspenden

Guten Tag Herr Ullmann,

Sie haben einen Vorschlag zur Erhöhung der Anzahl gespendeter Organe gemacht. Medizinisch habe ich zu wenig Fachwissen, um das beurteilen zu können. Was mich aber interessiert - und mich bislang abhält - ist die funktionierende Kontrolle bei Organspenden. Wenn auch schon länger zurückliegend, so ist das Kontrollsystem seit den Fällen in Göttingen vor zig Jahren unverändert nicht interessenskollisionsfrei. Dieser Umstand selbst sowie auch die fehlende Bereitschaft, daran was ändern zu wollen, untergräbt aus meiner Sicht jegliches Vertrauen. Wann soll die Wirksamkeit des Kontrollsystems sichergestellt werden?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr W.,  

vielen Dank für Ihre Nachricht. In Deutschland gelten vergleichsweise strenge Vorschriften für alle Bereiche der Organspende, wodurch der korrekte Ablauf für alle Beteiligten gewährleistet wird. Anschließend gebe ich Ihnen einen kurzen Überblick zu den bestehenden Regelungen:  

Die Richtlinien der Bundesärztekammer legen fest, wer auf die Warteliste gesetzt wird. Hierbei spielen insbesondere die Erfolgsaussichten einer Transplantation und deren medizinische Notwendigkeit eine entscheidende Rolle. Zusätzlich gibt es spezifische Voraussetzungen für jedes transplantierbare Organ, die erfüllt sein müssen, um in die Warteliste aufgenommen zu werden. Zu diesen Voraussetzungen gehören beispielsweise ein endgültiges Organversagen (bei Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge) oder eine fortschreitende, lebensbedrohliche Erkrankung, für die es keine alternative Behandlung gibt (bei der Leber). 

Eurotransplant ermittelt für jedes Spenderorgan die geeigneten Empfängerinnen und Empfänger auf der Warteliste und erstellt eine Rangfolge. Dabei wird unter anderem darauf geachtet, dass die Gewebemerkmale der Spender- und Empfängerperson möglichst gut übereinstimmen. Weitere Faktoren wie Größe, Alter, Körpergewicht sowie die Transportdauer zwischen Entnahmekrankenhaus und Transplantationszentrum können ebenfalls Einfluss auf die Platzierung haben. Transplantationszentren melden zudem stets eine Dringlichkeitsstufe an Eurotransplant. Befindet sich die Patientin oder der Patient in einer akut lebensbedrohlichen Situation, wird die Dringlichkeitsstufe „hoch dringlich“ vergeben, was bei der Organvergabe eine bevorzugte Berücksichtigung ermöglicht. 

Mit freundlichen Grüßen  

Andrew Ullmann 

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