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Andrej Hunko
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Frage von Reinhard G. •

Wie können viele Menschen, mit "3G" in Bus und Bahn, überhaupt zu einer Teststation oder am Montag morgen zur Arbeit kommen? Sind nicht Menschen mit Gehbehinderung besonders davon betroffen?

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Lieber Herr G.,

 

vielen Dank für Ihre Frage!

 

Grundsätzlich vertrete ich die Überzeugung, dass umfassende und flächendeckende Testkonzepte einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leisten können. Im Unterschied zu 2-G-Regelungen, die einen unverhältnismäßigen, pauschalen und zudem auch aus virologischer Sicht nicht hinreichend begründeten Ausschluss Ungeimpfter vom öffentlichen Leben darstellen, hilft eine allgemeine Testpflicht bei der Nachverfolgung von Infektionsketten und der Eindämmung des Virus. Dass Testen oft geeigneter sein kann als Impfdruck, zeigt das Beispiel Portugal: dort ist man in vielen Bereichen auf ein 1G-Konzept (alle getestet) umgestiegen, wodurch das Infektionsgeschehen effektiv kontrolliert werden kann, ohne dass Ungeimpfte diskriminiert werden: https://www.heise.de/tp/features/Die-2G-Linie-aus-Bruessel-zerbroeselt-6296913.html

Um Konzepte wie 3G im ÖPNV umsetzen zu können, braucht es allerdings eine entsprechende Infrastruktur. Diese ist jedoch an vielen Stellen (noch) nicht vorhanden. Ich kenne das Problem auch aus meinem Wahlkreis Aachen, wo einige Menschen, die auf dem Land wohnen, keine Corona-Teststation in fußläufiger Nähe haben. Solange dies der Fall ist, sollte seitens der Behörden in diesen Gegenden auch kein 3-G-Nachweis in Bus und Bahn verlangt werden dürfen. Dasselbe sollte auch für Menschen gelten, die z.B. aufgrund von einer Gehbehinderung nicht in der Lage sind, eine Teststation zu Fuß zu erreichen.

Wer eine verpflichtende Testregelung einführt, sollte zuerst dafür sorgen, dass eine flächendeckende Testinfrastruktur vorhanden ist. Ist dies nicht gegeben, werden vor allem Menschen mit kleinem Einkommen und ohne eigenes Auto systematisch benachteiligt. Das lehne ich entschieden ab.

 

Mit besten Grüßen

 

Andrej Hunko

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