Frage an Andreas Wehr von Klaus-Dieter M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Wehr,
halten Sie die bestehenden Gesetze für den Schutz vor Mobbing am Arbeitsplatz für ausreichend?
Werden Sie das Problem Mobbing in Ihrem Wahlkampf als Thema aufnehmen und was
werden Sie gegen Mobbing unternehmen?
Klaus-Dieter May
Bundesarbeitsgemeinschaft gegen Mobbing (BAM) Berlin
www.mobbing-web.de
Sehr geehrter Herr May,
ich halte die bestehenden Gesetze für den Schutz vor Mobbing am Arbeitsplatz für nicht ausreichend. Eine Verbesserung der Situation erwarte ich allerdings vom geplanten Antidiskriminierungsgesetz. Vor allem die besonders vom Mobbing betroffenen Frauen können sich mit Hilfe dieses Gesetzes in Zukunft besser wehren. Im Wahlkampf weise ich aber auch darauf hin, dass es die Rot-Grüne Bundesregierung sträflich versäumt hat, die seit Jahren vorliegende europäische Richtlinie zur Antidiskriminierung in Deutschland rechtzeitig umzusetzen, so dass es wohl nun bald eine Regierung der Rechten sein wird, die ein entsprechendes Gesetz einbringt. Davon erwarte ich aber nicht viel Gutes.
Der mit der schlechten Situation am Arbeitsmarkt allgemein zunehmende Druck auf die Arbeitnehmer verschärft auch das Mobbing, da sich immer weniger Arbeitnehmer aufgrund der Angst um ihren Arbeitsplatz bereit finden, sich dagegen zu wehren. Auch schwindet der Einfluss von Personal- und Betriebsräten, die ihnen zur Seite stehen könnten. Mit ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Vorstellungen zielt die Linkspartei auf eine drastische Reduzierung der hohen Arbeitslosigkeit. Aus meiner Sicht kann so auch dem Mobbing am Arbeitsplatz wirkungsvoll entgegen getreten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Wehr