Frage an Andreas Steier von Wolfgang G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Steier,
Was plant die CDU hinsichtlich der Reformierung des Gesundheitssystems, insbesondere die Einbeziehung von Beamten und Selbständigen in die gesetzliche Versicherung?
Mit freundlichen Grüssen
Sehr geehrter Herr Gerlach,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie sprechen in Ihrer Frage zwei verschiedene Sachverhalte an, auf die ich folgend gerne getrennt eingehe.
Hinsichtlich Ihrer Frage zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems ist unser Leitbild eine medizinische und pflegerische Kultur, die dem ganzen Menschen dient. In der Corona-Pandemie hat unser Gesundheitssystem gezeigt, welche Stärken es hat und an welchen Herausforderungen wir arbeiten müssen. In einem zukunftsfähigen Gesundheitswesen setzen wir deshalb auf stärkere vernetzte Zusammenarbeit der einzelnen Akteure und nutzen das Potenzial der Digitalisierung. Zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung setzen wir weiter auf einkommensabhängige paritätische Beiträge, Eigenbeteiligung und einen Steueranteil für versicherungsfremde Leistungen (wie beispielsweise in der Pandemiebekämpfung), der dynamisiert und an die tatsächlichen Kosten der versicherungsfremden Leistungen und deren Entwicklung gekoppelt wird.
Was Ihre Frage hinsichtlich der Einbeziehung von Beamten und Selbstständigen in die gesetzliche Versicherung angeht, so lehnen wir eine Einheitsversicherung sowie entsprechende Schritte dorthin ab. Denn das Nebeneinander von privater und gesetzlicher Krankenversicherung und der damit einhergehende Systemwettbewerb haben sich im Hinblick auf die Qualität der Krankenversicherung in Deutschland bewährt. Gerade Menschen, die sich nur in der GKV versichern können, profitieren von dem Wettbewerb der Systeme.
In der privaten Krankenversicherung werden neue, innovative Leistungen schneller Bestandteil der Regelversorgung. Folglich wird der Druck auf die GKV erhöht, diese Leistungen ebenfalls in den Leistungskatalog aufzunehmen. Des Weiteren bietet die private Krankenversicherung den breiteren Leistungskatalog. Damit besteht auch immer ein Vergleichsmaßstab für die GKV. Eine Reduzierung von Leistungen fällt daher schwerer. In einer Einheitsversicherung, also ohne die Dualität der Systeme, besteht die Gefahr, dass der Leistungskatalog nicht mehr dem medizinischen Fortschritt angepasst und sogar mittelfristig auf eine minimale Grundversorgung reduziert wird.
Herzliche Grüße
Andreas Steier