Frage an Andreas Schmidt von Michael S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Schmidt !
Erst mal vorweg, möchte ich auf diesem Wege schreiben, das mir die Tatsache gut gefällt, hier über dieses Forum meine Meinung an einem Abgeordneten preis zu geben. Ich finde es desweiteren auch gut, das Sie sich die Zeit nehmen, uns Bürgern mal zu antworten.
Jetzt komm ich aber zu meiner Frage.
Ich wohne im Stadtteil Schonnebeck, also in Ihrem Wahlbezirk.
Zu meiner Beunruhigung mußte ich in den letzten Jahren feststellen, das sich die Zahl der in diesem Stadtteil lebenden Ausländer, Muslimischer Herkunft, fast verdoppelt hat. Es ist desweiteren eine Berliner Tendenz zu erkennen. Im Klartext eine Bildung von einer Subkultur. Ich bin Eigentümer einer Wohnung und mach mir mittlerweile Sorgen, das die Imobilienpreise hier in den Keller gehen.
Hat außer mir auch jemand in der Politik dieses Problem erkannt, das wir im Ruhrgebiet immer häufiger Gegenden vorfinden, in dem diese Subkulturen latent vorhanden sind, oder wird darüber hinweg gesehen? Diese Frage hat nichts mit Rassenhaß oder dergleichen zu tun. Nur Eigentum in einer solchen Gegend zu besitzen ist sehr riskant geworden, da die Imobilienpreise darauf reagieren.
Wir sollen uns für unsere Rente absichern und verlieren statt dessen alles, was wir uns aufgebaut haben. Schon mal darüber nach gedacht? Bitte äußern Sie sich zu diesem Thema. Auch wenn es schwer fällt. Vielen Dank
Sehr geehrter Herr Sommer,
zunächst möchte ich darauf hinweisen, daß es mir entgegen Ihrer Vermutung keineswegs schwer fällt, mich zu diesem Thema zu äußern.
Hinter Ihrem Beitrag verbirgt sich meiner Einschätzung nach die wichtige Frage nach erfolgreichen und wirkungsvollen Strategien der Integrationspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Welcher Stellenwert diesem Politikfeld zukommt, läßt sich schon an der Tatsache erkennen, daß die Bundesregierung das Amt einer Staatsministerin beim Bundeskanzleramt und Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration geschaffen hat. Das politische System der Bundesrepublik Deutschland ist durch die Schaffung dieser Institution und die intensive Zusammenarbeit mit Interessengruppen, Religionsgemeinschaften, Vereinen etc. den integrationspolitischen Aufgaben gewachsen. Zu einer erfolgreichen Integration gehört meiner Meinung nach eine Regulierung der Zuwanderung in Deutschland - eine stärkere Regulierung, welche z. B. anhand von Qualifikationen, insbesondere der Sprachkenntnisse, durchgeführt werden könnte.
Entgegen Ihrer problematisierenden Einschätzung verstehe ich die Aufgaben im Kontext der Integrationspolitik als Herausforderung an die Politik, und nicht zuletzt auch als eine Herausforderung an einen jeden Mitmenschen in unserem Lande. Ich begreife die Vielfalt der in Deutschland heimisch gewordenen Kulturen als eine Bereicherung für unser Land und setze mich dafür ein, den Integrationsprozeß weiterhin positiv für alle Beteiligten zu gestalten.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schmidt MdB