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Frage von Volker U. •

Frage an Andreas Schmidt von Volker U. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Schmidt,

infolge der ARCANDOR - Insolvenz drohen nach der Nichtbewilligung von Krediten seitens der Politik nun massive Verluste von Arbeitsplätzen in Deutschland.

Zweifellos haben in den letzten Jahren Fehler im Management zu der jetzigen Situation geführt. Die mehr als nach meiner Auffassung sehr halbherzigen Versuche der Poltik, einmal von den unterschiedlichen Standpunkten abgesehen, führen in der Folge nun dazu, dass das Sozialwesen deutlich belastet wird und bei anhaltender Wirtschaftsflaute dem Bund mehr als die gewünschten 437 Millionen € kosten wird.

Zu Bedenken gebe ich, das nicht nur Arbeitsplätze bei den Unternehmensteilen der ARCANDOR AG wegfallen werden, sondern auch bei zahlreichen Lieferanten und den Logistik- und IT-dienstleitern. In Summe reden wir hier über geschätzte 100.000 Arbeitsplätze.

Die Versuche von Herrn Cordes, eine Fusionierung zu seinen Bedingungen mit einem Dumpingpreis zu forcieren, sind Gott sei Dank gescheitert. Da Herr Cordes auch stellvertretender Vorsitzender im CDU-Wirtschaftsrat ist, bleibt bei der Ablehnung des Kredites ein fader Beigeschmack. (Wie Sie sicherlich wissen, hat die METRO-Gruppe im Herbst letzten Jahres händeringend Käufer für den nach ihren Aussagen " nicht profitablen Geschäftsbereich Warenhaus - namentlich Kaufhof - gesucht und nicht gefunden). Und jetzt soll dieser Kaufhof so gesund sein, das er mit KARSTADT eine Fusionierung eingehen kann ?

Wenn zwei Kranke ins Bett gehen, gibt es noch lange keine Gesunden!

Als betroffener Mitarbeiter dieser Insolvenz bleibt mir nur übrig, die Entwicklung in den nächsten Wochen abzuwarten. Die Quittung trägt wieder der " kleine Mann / Frau ", doch ist der einhellige Tenor der Kollegen und Kolleginnen der, das man sehr wohl mit dem Wissen der letzten Tage im September an die Wahlurne gehen wird.

Ich möchte von Ihnen wissen, wie Sie zu dieser Ablehnung der Kredite stehen und was Sie uns Mitarbeitern heute sagen würden.

Mit freundlichen Grüßen
Volker Ulrich

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Ulrich,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 11. Juni dieses Jahres zu Thema "Arcandor".

Anders als bei Opel standen hinter dem Arcandor-Konzern solvente inländische Investoren, die sich jedoch selbst nicht bereiterklärten, die drohende Insolvenz abzuwenden. Darüber hinaus war Arcandor, wie Sie richtig bemerken, bereits lange vor Beginn der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in Schieflage geraten. Aus diesen Gründen hat sich der Einsatz von Steuergeldern für den Kaufhauskonzern verboten.

Ich bin mir bewußt, wie schwierig die persönliche Lage vieler Mitarbeiter derzeit ist. Die Insolvenz von Arcandor gefährdet aber zunächst nicht den Weiterbetrieb der Kaufhäuser und Reisebüros. Vielmehr bietet sie eine gute Ausgangssituation für den Einstieg privater Investoren. Die Chancen für ein Überleben des Unternehmens und des Erhalts der dortigen Arbeitsplätze sind mit der Insolvenz weiterhin gegeben.

Ich wünsche den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den weiteren harten Weg alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Schmidt MdB