Guten Tag Herr Otto, wie möchten Sie bzw. die Grünen gegen die vielen Müllablagerungen auf Gehwegen vorgehen?
Sehr geehrter Herr T.,
Danke für Ihr E-Mail. Das Müllproblem, das sie ansprechen, ist in der Tat etwas, das angegangen werden muss. Und wir machen etwas.
Wir haben ein Abfallwirtschaftskonzept beschlossen, das im Mai diesen Jahres in Kraft getreten ist. Der Turnus für die Straßenreinigungen soll überprüft und angepasst werden und Bußgelder bei Verstößen gegen das Straßenreinigungsgesetz erhöht werden. Dazu müssen in den Ämtern offene Stellen schnell besetzt werden und noch neue dazukommen.
Als Maßnahmen gegen die Sperrmüllentsorgung im Straßenraum sollen die ortsnahen BSR-Recyclinghöfe ihre Öffnungszeiten bedarfsgerecht ausweiten und die Tarifstruktur für die Sperrmüllabholung überprüft werden. Wir wollen auch innovative Möglichkeiten prüfen, zum Beispiel kundenfreundliche Abholmodalitäten durch ein Gebrauchtwarenkaufhaus oder entgeltfreie Sperrmüllabholungen in Kooperation mit der Wohnungswirtschaft.
Wir Bündnisgrüne haben das Leitbild Zero Waste für Berlin initiiert, dem das Berliner Abgeordnetenhaus dann auch einstimmig zugestimmt hat. Unsere politische Zielrichtung ist eine Kreislaufwirtschaft. Wir wollen prinzipiell weniger Abfall und dafür mehr wiederverwerten, teilen und recyceln. Wenn gar nicht soviel Abfall und Verpackung entsteht, landet auch nicht soviel als Müll in den Parks und Straßen.
Das grundsätzliche Problem, dass es vielen BewohnerInnen der Stadt an einer Wertschätzung öffentlicher Räume mangelt, bleibt aber weiterhin. Es ist immer schwer, Gewohnheiten, die sich etabliert haben, zu ändern. Hier helfen, denke ich, nur fortgesetzte Aufklärung und Umweltbildung und bürgernahe Aktionen.
Um auf das Müllproblem aufmerksam zu machen, organisieren Bündnisgrüne seit einigen Jahren Putzaktionen. Auch in diesem Jahr waren wir, z.B. am 11.Sept auf dem Arnimplatz, bewaffnet mit Müllbeuteln und Handschuhen unterwegs, um dort den Müll einzusammeln.