Frage an Andreas Otto von Dominik R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Tag,
Ihr Mitbewerber Roland Schröder berichtet, dass SIe über einen sicheren Listenplatz verfügen und daher nicht wie er, das Direktmandat benötigen. Welchen Listenplatz haben Sie und wie bewerten Sie die Behauptung?
Vielen Dank. D. Reif
Sehr geehrter Herr Reif,
seit 2006 bin ich direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Pankow 6. Ich stelle mich am Sonntag mit meiner persönlichen Bilanz und den Zielen von Bündnis 90/Die Grünen zur Wiederwahl. Wir wollen eine andere Politik als die aktuelle Koalition. Das betrifft viele Themen, nicht nur Bau- und Wohnungspolitik, sondern z.B. auch die Verkehrspolitik - denken Sie etwa an das von Rot-Rot mitverursachte S-Bahn-Chaos - oder die notwendige bessere Instandsetzung der Schulen.
In meinem Wahlkreis habe ich einige Dinge bewegen können. Denken Sie an die Aufzüge an den U-Bahnhöfen Eberswalder Straße, Vinetastraße und Senefelderplatz, die vom Senat ursprünglich viel später geplant waren. Mit unserer großen Kinderwagen-Demo im Jahr 2006 und beharrlichem Dranbleiben konnte ich gemeinsam mit der Bevölkerung erreichen, dass es viel schneller ging.
Andere Wahlkreisthemen drehten sich um die Grundschulen, den Bezirkshaushalt oder auch kleinteilige Dinge. So konnte ich manchen MieterInnen helfen, die Schwierigkeiten mit Wohnungsbaugesellschaften hatten. Als in einer Kleingartenanlage mehrere Familien von Kündigung bedroht waren, konnte ich vermitteln und den Konflikt befrieden.
Weil ich diese fachübergreifende Arbeit für die Menschen am Helmholtzplatz, Arnimplatz und Falkplatz gerne weiter machen will, bitte ich um Ihre Stimme. Aus meiner Erfahrung im Abgeordnetenhaus kann ich Ihnen sagen, dass direkt gewählte Abgeordnete ein größeres Gewicht bei Debatten und Entscheidungen in die Waagschale werfen können.
Dass mit Herrn Schroeder ein Mitbewerber sich weniger mit eigenen Leistungen und Zielen bewirbt, sondern Stimmen an mich in einem Wählerbrief für "verschenkt" erklärt, ist ein sehr ungewöhnlicher Vorgang. Dies ist auch die Einschätzung in vielen Zuschriften, die ich in den letzten Tagen erhalten habe.
Auf der Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen bin ich auf Platz 22. Wie "sicher" ein Listenplatz ist, wird am Tag der Wahl entschieden. Das hängt von der Anzahl der gewonnen Wahlkreise, vom Zweitstimmenergebnis der Partei und von der Größe des Parlamentes ab, welche durch die Anzahl an Überhang- und Ausgleichsmandaten beeinflusst wird.
Meines Erachtens geht es am Sonntag aber überhaupt nicht um die Frage sicherer Listenplätze, sondern darum, wer unseren Wahlkreis im Abgeordnetenhaus vertritt.
Dafür biete ich mich nach fünf Jahren Parlamentsarbeit erneut an und bitte um Ihre Stimme.
Frdl. Gruß
Andreas Otto