Frage an Andreas Meihsies von Thilo C. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Meihsies,
das Land Niedersachsen hält nach wie vor am Bau der sogenannten Y-Trasse (Bahn-Schnellstrecke von Hamburg bzw. Bremen nach Hannover) fest, obwohl die Kosten explodieren und am zu erwartenden Nutzen zunehmend Zweifel aufkommen. Auch der enorme Landschaftsverbrauch sowie die Verlärmung großer Gebiete sprechen gegen diese Bahn-Schnelltrasse, abgesehen vom Fahrzeitgewinn nur weniger Minuten! Werden Sie sich als grüner Bundestagsabgeordneter für den Bau der Y-Trasse einsetzen oder sich alternativ für den Ausbau vorhandener bzw. die Reaktivierung ehemaliger Eisenbahnlinien einsetzen?
Mit freundlichen Grüßen
Thilo Clavin
Sehr geehrter Herr Clavin,
die Y-Trasse ist für Hochgeschwindigkeitsfahrten zwischen Hamburg und Bremen sowie Hannover gedacht. Der prognostizierte Fahrzeitgewinn betrüge nur zwölf bzw. acht Minuten. Verkehrspolitischer Nebeneffekt wäre auch, dass Lüneburg vom Fernverkehr abgehängt würde, der dann nur noch über die Y-Trasse zwischen Hamburg und Hannover verliefe. Dass dieses Szenario absolut realistisch ist, sehen Sie an den Plänen der Bahn AG, die ganz genauso die Verlagerung des Fernverkehrs auf der Leinetalstrecke von Hannover über Kreiensen und Nordhorn nach Göttingen auf die parallel verlaufende Neubaustrecke vorsehen. Für Lüneburg bliebe dann nur eine Zunahme des relativ schnellen und lauten Güterverkehrs. Reisende wären dann nur noch auf den langsameren Nahverkehr angewiesen, was für Lüneburg und Umgebung ein absoluter Rückschritt wäre. Hinzu kämen die von Ihnen genannten Effekte des Landschaftsverbrauchs und der Verlärmung durch den Bau der Y-Trasse. All das sind voraussichtliche Entwicklungen, die ich als Politiker ablehne. Die Reaktivierung von bestehenden Strecken und Trassen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Stabilität des gesamten Bahnnetzes befürworte ich hingegen.
Mit freundlichem Gruß
Andreas Meihsies