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Andreas Lämmel
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Frage von Thomas L. •

Frage an Andreas Lämmel von Thomas L. bezüglich Deutsche Einheit / Innerdeutsche Beziehungen (bis 1990)

Sehr geehrter Herr Lämmel,

in Ihrer Rede im Bundestag anlässlich 30 Jahre Deutsche Einheit, haben Sie sich ausdrücklich gegen eine Wahrnehmung und gegen eine Auseinandersetzung von Unterschieden ziwschen Ost ("Ossi") und West ("Wessi") ausgesprochen und dies mit Mentalitätsunterschieden verglichen, die es ohnehin zwischen Regionen und Bundesländer in ganz Deutschland gibt. Das sei eine Art Beschäftigungsgelegenheit für Psychologen (da stimme ich ernsthaft zu).
Meine Frage dazu: Meinen Sie nicht, dass nach Jahren der braunen Diktatur, der unmittelbare Übergang im Osten in eine weitere, 40 Jahre andauernde, rote Diktatur, insgesamt also am Stück etwa 60 Jahre, also mehr als zwei Generationen, Diktatur, die Bevölkerung im Osten nachhaltig traumatisiert hat, solche Traumata nachweislich bis in die dritte und vierte Generation unbewußt weiter gegeben werden, dass dies ursächlich ein völlig anderer Mentalitätsunterschied ist, als landläufig, und leugnen Sie damit nicht eigentlich die traumatischen Folgen mit ihren posttraumatischen Belastungssyndromen von fast 60 Jahren Diktatur, Unterdrückung, Ängstigung, Verlust an Integrität und Verfolgung, etc. für Ostdeutsche, Ihre Familien und Nachkommen. Ist ihre Haltung dann nicht eigentlich eine Haltung der Leugnung von historisch-biographischen Tatsachen und letzlich die Leugnung der Folgen von fast 60 Jahren Diktatur an Stelle von Aufarbeitung. Ich danke Ihnen im Voraus für eine differenzierte Antwort.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Lösche,

da ich Diplom-Ingenieur und kein Psychologie bin, kann ich Ihre Frage leider nicht beantworten. Ich fühle mich durch die DDR-Diktatur nicht traumatisiert und auch meine Kinder leiden meiner Einschätzung nach an keinem Trauma.

Eines kann ich Ihnen aber versichern. Es ist keinesfalls so, dass ich irgendetwas leugnen will oder einer Aufarbeitung entgegenstehe. Dort wo es sinnvoll und hilfreich ist, wird Aufklärung immer dazu beitragen alte Wunden zu schließen.

Ihre Frage wäre sicher in einem zeitgeschichtlichen Institut und dementsprechend in der Fachwissenschaft gut aufgehoben.

Freundliche Grüße
Andreas Lämmel