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Andreas Lämmel
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Frage von Felix D. •

Frage an Andreas Lämmel von Felix D. bezüglich Jugend

Lieber Herr Lämmel,
ich habe als Jugendlicher ein Schuljahr im Ausland verbracht, das mir äußerst wertvolle Erfahrungen, Kontakte und Sprachkenntnisse gebracht hat. Leider können immer noch nur ein Viertel aller Jugendlicher einen solchen Austausch machen, obwohl sich fast alle grundsätzlich dafür interessieren.
Werden Sie und die CDU sich dafür einsetzen, dass der Erwerb globaler Kompetenzen für alle Jugendlichen selbstverständlich wird? Wie wollen Sie unterstützen, dass der interkulturelle Jugendaustausch nach der Coronapandemie wieder Fahrt aufnimmt?

Viele Grüße
Felix Dollinger

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dollinger,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zum internationalen Jugendaustausch.

Auch ich finde Jugendaustauschprogramme unglaublich wichtig. Nicht nur aus Gründen der Völkerverständigung, sondern auch zum Abbau von Vorurteilen sowie der Bedeutung für das Erlangen von sprachlichen Kompetenzen. Es geht auch darum, wie stark gerade ein längerer Austausch die persönliche Entwicklung eines jungen Menschen voranbringt. Daher war es mir in den vergangenen Jahren immer ein Anliegen, Stipendiaten des Internationalen Parlamentsstipendiums in meinem Abgeordnetenbüro aufzunehmen und im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms PPP Schüler für ein Auslandsjahr in den USA auszuwählen und die Patenschaft zu übernehmen.

Jugendaustausch ist allerdings eine echte Querschnittsaufgabe. Zuständig sind auf Bundesebene Auswärtiges Amt, das Familien- und Jugendministerium, das Bildungsministerium, das Sozialministerium sowie in gewisser Weise das Wirtschaftsministerium. Wenn man die verschiedenen Aspekte – von Förderungen über Stipendien, von Visafragen bis zu Sozialleistungen – betrachtet, ergibt sich ein buntes Spektrum an Zuständigkeiten, das es den Jugendaustauschorganisationen nicht immer einfach macht, Anliegen an die richtige Stelle zu bringen. Das gilt insbesondere für bildungspolitische Fragen, für die die Bundesländer zuständig sind. Vor diesem Hintergrund sind Verbesserungen für Schüler- und Jugendaustausch mit dem politischen Geschäft des Bohrens dicker Bretter verbunden.

Aber natürlich wird die Union diese dicken Bretter weiter bohren. In unserem Wahlprogramm bekennen wir uns ganz deutlich zum internationalen Jugendaustausch. Innerhalb Europas wollen wir die Austauschprogramme ausbauen und haben dabei das sogenannte Weimarer Dreieck Frankreich – Deutschland – Polen besonders im Blick.

Aber auch den transatlantischen Austausch wollen wir weiter fördern und ein deutsch-amerikanisches Jugendwerk einrichten. Nicht zuletzt ist und bleibt Israel ein Schwerpunkt unserer Jugendaustauschprogramme.

Ganz grundsätzlich muss es natürlich unser Ziel sein, noch mehr Jugendliche aus benachteiligten Familien zu erreichen, wo die Kinder vielleicht kein Abitur machen und die Eltern keine Akademiker sind. Wichtig ist auch, dass es spezielle Angebote für Jugendliche mit Behinderung gibt. In all diesen Bereichen wollen wir mehr Angebote. Schließlich setzen wir uns als CDU/CSU-Bundestagsfraktion für eine erleichterte Visumvergabe ein, denn diese ist leider häufig bürokratisch und kompliziert. Oft werden unsinnige Anforderungen gestellt, die daraus resultieren, dass die Vorschriften der Vergabe nicht auf den Jugendaustausch ausgerichtet sind. Kosten und immer neue Vorgaben sowie lange Bearbeitungszeiten stellen echte Mobilitätshemmnisse dar. Hier wollen wir konkrete Erleichterungen.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Lämmel