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Andreas Lämmel
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Frage von Uwe C. •

Frage an Andreas Lämmel von Uwe C. bezüglich Umwelt

Hallo Herr Lämmel,

gestern wurde in der Fernsehsendung von Anne Will über den sogenannten Geisterstrom diskutiert, also den Strom, der von Windkraftanlagen erzeugt wird, aber unter anderem wegen fehlender Stromtrassen nicht dorthin transportiert werden kann, wo er benötigt wird. Dieser Strom wird also umsonst erzeugt.

Nun kam aber zur Sprache, dass den Betreibern solcher Anlagen, deren Strom nicht abgenommen werden kann, eine Entschädigung gezahlt wird.
Meine Fragen hierzu:
1. Wie hoch sind bisher diese Zahlungen?
2. Warum muß der Bürger/Steuerzahler hier wieder das unternehmerische Risiko tragen und bezahlen für Fehlplanungen der Verantwortlichen?

Ihre Partei, die CDU, ist seit vielen Jahren in der Regierungsverantwortung. In dieser Zeit haben sich die Strom- und Energiepreise für den Bürger/Steuerzahler nur nach oben entwickelt. Seit Jahren hat Deutschland die höchsten Energiepreise in Europa. Das von der Bundesregierung beschlossene Umweltpaket ändert daran nichts! Im Gegenteil, es werden etwa 170 Stromanbieter demnächst ihre Preise erhöhen. Ich meine damit den Gesamtpreis für die kWh.

Warum sollte ich den Versprechungen der Politiker, dass diese Energiewende zum Wohle der Bürger sein soll, noch glauben schenken?

Ich bin jetzt 69 Jahre, wohne auf dem Lande und fahre einen alten Diesel. Ein neues Auto, eine Solaranlage usw. kann ich mir nicht leisten. Zum Einkaufen, zum Arzt usw. muß ich mehrere Kilometer fahren. Öffentlichen Nahverkehr gibt es nicht. Ich kann mich nicht entsinnen, dass sich hier in den letzten 20 Jahren etwas getan hat. Durch Ihre Energiewende und dem sogenannten "Klimapaket" hat und wird sich mein Leben nur noch weiter verteuern.

Warum sollte ich unter diesen Voraussetzungen jemals wieder eine Regierungspartei wählen?

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Cyrkel

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr C.,

vielen Dank für Ihre Frage zur aktuellen Diskussion um unsere Energiewende in Deutschland. Sie sprechen hier ein sehr wichtiges Thema an, welches in der überwiegenden Berichterstattung über die Energiewende lieber nicht so gern angesprochen wird. Man möchte den Bürger nicht damit konfrontieren, dass Wind und Solar (sogenannte volatile Energieanlagen) auch negative Folgen mit sich bringen. Man spricht lieber von der Grünen Wende, da es ein besseres Gefühl vermittelt.

Ihre Feststellung ist vollkommen zutreffend und dem auf Biegen und Brechen herbeigeführten Ausbau von Windkraftanlagen geschuldet. Das Modell funktioniert aufgrund von Einspeisevergütungen, die man bekommt, wenn man den Strom in das allgemeine Netz einspeist, egal ob der Strom dann genutzt werden kann oder nicht. Stromtrassen wurden erfolgreich mit Hilfe von Bürgerprotesten verhindert, sodass ein Abtransport in die Verbrauchszentren nach Süddeutschland nicht immer gewährleistet werden kann. Wie hoch die bisherigen Zahlungen schon waren, kann ich Ihnen momentan nicht genau beziffern, da dem Wert ein sehr kompliziertes Rechenmodell zugrunde liegt. Es wird meiner Meinung nach schon ein sehr hoher Betrag sein. Die Wahrheit zu Ihrer zweiten Frage liegt in der gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende begründet. Wenn wir das alle mehrheitlich so wollen, müssen wir auch mit den negativen Konsequenzen leben. Windenergie ist grundsätzlich nur dann verfügbar, wenn der Wind weht und damit muss man Anreize (Einspeisevergütungen) schaffen, damit überhaupt Windkraftanlagen gebaut werden. Das bei voller Auslastung aller Windkraftanlagen mehr Strom zur Verfügung steht als abgenommen werden kann, ist eine direkte Folge mit den bekannten Nebenwirkungen.

Zu Ihrer dritten Frage kann ich Ihnen nur raten sich selbst eine fundierte Meinung zu bilden und niemanden irgendwelche Versprechungen zu glauben. Wie wir ohne regelbare Atomkraft- und Kohlekraftwerke eine sichere und bezahlbare Stromversorgung gewährleisten wollen, kann auch mir bis heute niemand fundiert erläutern.

Die Frage, dass bei Ihnen auf dem Land in den letzten 20 Jahren nichts passiert ist, stellen Sie bitte lieber Ihrem Lokalpolitiker vor Ort oder der Landesregierung von Rheinland-Pfalz.

Mit den besten Grüßen

Andreas Lämmel MdB