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Andreas Lämmel
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Frage von Tanja G. •

Frage an Andreas Lämmel von Tanja G. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Lämmel,

am 3.9.10 teilten Sie Herr Reth in Abgeordnetenwatch mit: "Die Kirchen tragen erheblich zum Wertebewusstsein bei".
Meinten Sie damit u.a. den schleswig-holsteinischen Bischof Ulrich und seine Befürwortung militärischer Gewalt in Afghanistan?

Ein Pastor sah sich genötigt, darauf in einem Offenen Brief "Nicht in meinem Namen!" zu reagieren.

http://media.de.indymedia.org/media/2010/08//287200.pdf

Ein Auszug: Gruppenvergewaltigungen junger Mädchen und Frauen durch Warlords der Nordallianz finden nach wie vor gerade in den Nordprovinzen Afghanistans statt. Ein schockierender Fall war der der 11jährigen Sanobar, die entführt, vergewaltigt und dann von einem Warlord gegen einen Hund getauscht wurde.

Bekanntlich gehören die Nordprovinzen zum Verantwortungsbereich der Bundeswehr.
Welches Wertebewusstsein haben Bundeswehr und Verteidigungsministerium?
Wie werden Sie auf meine Mitteilung reagieren?

Mit freundlichen Grüßen
Tanja Großmann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Großmann,

vielen Dank für Ihre Anfrage bei abgeordnetenwatch.
Die Vertreter der Kirchen tragen unabhängig von Postionen von Regierungen, Parteien oder der eigenen Kirchenleitung zum Wertebewusstsein bei. Dabei sind sie einerseits frei Missstände aller Art anzuprangern sowie sich kritisch zu äußern und andererseits Positionen der Koalition zu unterstützen.
Der von Ihnen angesprochene offene Brief ist jedoch tendenziös und einseitig. Wer es schafft zehn Seiten zu Afghanistan zu schreiben, ohne den Terror der Taliban gegen die einheimische Bevölkerung auch nur zu erwähnen, verkennt die Lage vor Ort. Sicher gibt es in Afghanistan nachwievor, trotz des Einsatzes der Bundeswehr und der Verbündeten, Mängel bei der Wahrung der Menschenrechte. Es ist aber ein Illusion zu glauben, dass diese Situation vor dem Einsatz der internationalen Schutztruppe besser war oder gar nach einem sofortigen Abzug besser wird.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Lämmel