Frage an André Stephan von Nadine M. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Stephan,
ich bin Mutter von zwei Kindern im Alter von 3 und 6 Jahren. Auf einer Bürgerversammlung im Fennpfuhl ist angesprochen worden, dass die Spielplätze hier in der Gegend durch Spritzen von Drogenkonsumenten im Sand sehr gefährlich für meine Kinder seien. Ich habe Angst sie überhaupt noch dort spielen zu lassen. Welche Möglichkeiten sehen Sie, dass ich meine Kinder mit ruhigem Gewissen dort sich austoben lassen kann? Wäre die Einrichtung von Fixerstuben eine Lösung?
Sehr geehrte Nadine Michaelis,
ich war auf der Bürgerversammlung selbst anwesend und bestürzt darüber, wie die Qualität des Wohngebietes durch diese Vorfälle rund um den Rauschgifthandel in Mitleidenschaft gezogen wird. Offenbar ist es aber keine Lösung, die Stellen am Fennpfuhl, an denen fast schon offen mit Drogen Handel getrieben wird, mit Video zu überwachen. Eine belastbare Beweisfeststellung anhand von Videobändern ist nicht möglich, wie die Polizei auf der Bürgerversammlung eindringlich darstellte.
Zudem wird das Problem verdrängt, nicht aber behoben. Um das zu erreichen, sind langwierige kriminaltechnische Ermittlungen nötig. Wir jedoch - Sie als Anwohnerin und ich als politischer Ansprechpartner - sind mit den Problemen konfrontiert, die die Drogenbanden am Fennpfuhl verursachen. Unter anderem ist Fakt, dass Heroin vor Ort nicht nur gekauft sondern auch konsumiert wird und die Hinterlassenschaften ohne Rücksicht auch auf Spielplätze befördert
werden.
Ich könnte es nicht verantworten, dass sich Kinder auf Spielplätzen an Spritzen verletzen, weil Alternativen bewusst außer Acht gelassen wurden. Das Bezirksamt muss prüfen, ob in der Nähe der "Handelsorte" ein Drogenkonsumraum bereitgestellt werden kann. Das würde den Handel natürlich nicht eindämmen. Das würde ihn vielleicht sogar stabilisieren. Aber die Gefahr durch Spritzen wäre gebannt. Und den Abhängigen könnten auf diese Art und Weise durch Aufklärungsmaterial vor Ort Wege eröffnet werden, von ihrer Sucht loszukommen.
Ich bitte Sie, mich nicht als Befürworter von Drogenkonsum abzustempeln. Ich bin für ein hartes Vorgehen gegen Dealer, Händlerringe und Produzenten. Diejenigen, die sich auf Kosten von Süchtigen bereichern, andere in Abhängigkeit und Kriminalität führen verdienen kein Mitleid oder Verständnis. Es geht mir allein darum, dass Eltern ihre Kinder unbesorgt auf Spielplätze schicken und diese ohne Gefahren dort spielen können. Wir haben das Problem - wir müssen damit umgehen. Eine andere Möglichkeit bleibt uns
nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr André Stephan