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André Byrla
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Frage von Claudia M. •

Sehr geehrter Herr Byrla, sie schreiben in Ihrem Profil, dass Sie sich für eine moderne, hochwertige und menschliche Gesundheitsversorgung einsetzen wollen. Was heißt das konkret für Friedenau?

Wie beispielsweise stehen Sie zu der Fusion des AVK mit dem Wenckebachklinikum - auch im Verhältnis zum Benjamin-Franklin-Krankenhaus? Wie sähe Ihr Krankenhausplan für den Süden Berlins aus?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Müller,

vielen Dank für Ihre Frage zu meiner Position zur Gesundheitsversorgung in Friedenau und zum Süden Berlins.

Wir Freie Demokraten wollen, dass wer eine stationäre Behandlung im Krankenhaus benötigt, dort rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche und an 365 Tagen im Jahr die beste medizinische und pflegerische Versorgung erhält. Wir setzen uns deshalb für eine Stärkung der maximalversorgenden Krankenhäuser und die Spezialisierung der stationären Versorgung ein. Wir wollen den Rettungsdienst modernisieren und die Notfallversorgungsstrukturen bedarfsgerechter und vernetzter gestalten.

Eine hochwertige Versorgung muss zum Wohle der Patientinnen und Patienten und der im Gesundheitswesen Tätigen gut, solide und verlässlich finanziert werden. Wir werden uns daher für eine Neuordnung der Krankenhausfinanzierung einsetzen, die sich am tatsächlichen medizinischen Patientenbedarf orientiert und geeignet ist, die überkommene Trennung zwischen ambulanten und stationären Versorgungsbereichen zu beseitigen. Im Rahmen der Neuordnung der Krankenhausfinanzierung wollen wir eine deutliche Aufstockung des Pflegepersonals ermöglichen. Wir wollen im Rahmen der Krankenhausvergütung auch Erfahrung, Effizienz, Qualität und Patientenzufriedenheit belohnen. Qualität und menschliche Zuwendung muss sich nach unserer festen Auffassung lohnen.

Gesundheitsversorgung muss in ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Der Blick allein auf den stationären Versorgungsbereich bringt uns nicht weiter. Wir wollen daher auch eine leistungsfähige, flächendeckende ambulante Versorgung in Berlin sicherstellen, die versorgungsbereichsübergreifend gut vernetzt ist und ausgerichtet auf die einzelnen Patientenbedürfnisse mit allen anderen Versorgungsbereichen zusammenwirkt.

Persönlich kann ich nachvollziehen, dass die von Ihnen angesprochene Zusammenlegung des Wenckebach Klinikums in Tempelhof mit dem etwa 3,5km entfernten Auguste-Viktoria-Klinikum in Schöneberg, einigen der dort in der medizinischen und pflegerischen Versorgung sehr engagiert Tätigen Sorgen bereitet. Im Grundsatz ist allerdings diese Zusammenlegung von dem Hintergrund der Notwendigkeit der Modernisierung und Konzentration der akutstationären Versorgungsstrukturen in Berlin richtig.

Allerdings sollte bei der Konzentration kleinerer, nicht spezialisierter Krankenhäuser der Allgemeinversorgung geprüft werden, ob an solchen Standorten nicht auch Integrierte Gesundheitszentren errichtet werden können, die beispielsweise ein gutes Angebot für gute Kurzzeitpflege und in Zusammenarbeit mit dem vertragsärztlichen Bereitschaftsdienst ein solides Angebot für die Notfallversorgung gewährleisten könnten.

In der Zusammenlegung des Wenckebach Klinikums mit dem Auguste-Viktoria Klinikum sehe ich keine Implikation für das Universitätsklinikum Benjamin-Franklin in Steglitz. Es wird auch zukünftig im Süd-Westen Berlins den Bedarf für mehrere maximalversorgende Krankenhäuser sowie auch spezialisierte Kliniken geben.

Richtig ist, dass es mit Blick auf die notwendige Finanzierung sowohl im Bereich der Universitätsmedizin als auch im Bereich der Plankrankenhäuser größere Anstrengungen seitens des Landes Berlin bedarf. Wir brauchen in Zukunft zum Wohle der Patientinnen und Patienten sowie der in den Kliniken Tätigen moderne und technisch wie personell gut ausgestattete Krankenhäuser. Deren Finanzierung muss endlich solide, verlässlich und bedarfsgerecht sein.