Frage an Alois Karl von Stefan D.
Sehr geehrter Herr Karl,
Thema Fracking:
1. Kennen Sie den Dokumentarfilm „Gasland“ von Josh Fox von 2010 über Fracking in den USA (youtube-link: https://www.youtube.com/watch?v=GX906zb4cw0 )? Haben Sie sich den Film einmal ganz angesehen?
2. Die Fracking-Lobbyisten behaupten, die „neuen Techniken“ seien mit den in den USA betriebenen nicht vergleichbar und risikoärmer. So oder so erfolgt jedoch beim Fracking immer zunächst eine vertikale und dann in erheblicher Tiefe eine horizontale Bohrung. Dann wird mit großem Druck eine – mehr oder weniger giftige - chemikalienversetzte Flüssigkeit in der Tiefe ins Gestein gepresst, wodurch das Gestein aufgebrochen wird, damit das Gas entweichen kann. Bei jedem Fracking bleiben Millionen Liter chemikalienversetztes Wasser zurück, für das es keine Verwendung gibt. Anders als in den USA ist die BRD sehr dicht besiedelt (226 Einwohner pro qkm statt 33 in USA). Das Schadensrisiko bei Grundwasserverunreinigungen und deren Auswirkungen für die Bevölkerung sind daher um ein Vielfaches größer. Sind Sie der Meinung, die Risiken beim Fracking sind beherrschbar und eine Gefährdung der Wasserversorgung der deutschen Bürger ausschließbar?
3. Schiefergas kann auch keinen dauerhaften Beitrag zur Energieversorgung Deutschlands leisten. Die Schätzungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften ergeben, dass die max. in der BRD förderbaren Schiefergasmengen die Erdgasversorgung der BRD gerade einmal ca. 10 – 15 Jahre gewährleisten könnte. Danach ist man wieder auf andere Energiequellen angewiesen. Soll man dafür das Grundwasser für 80 Millionen Deutsche gefährden und Geld und Resourcen in eine fossile Technologie vergeuden, die in erneuerbare Energien wesentlich besser angelegt wären?
4. Sollte man dann angesichts des geringen langfristigen Nutzens und der enormen Risiken beim Fracking nicht zu einem uneingeschränkten Verbot gelangen, anstatt zu dem jetzt im Raum stehenden Gesetzesvorschlag, der Fracking in vielen Bereichen ermöglicht?
MfG