Frage an Alois Karl von Reinhold L.
Sehr geehrter Alois Karl,
nach dem aus der Presse zu Erfahren ist das Sie Ihrem Abstimmungsverhalten nach für Atom Energie sind würde ich gerne von Ihnen wissen warum Sie so gestimmt haben?
Haben Sie nur so gestimmt weil der Antrag von den Grünen gekommen ist oder ist das Ihre persönliche Einstellung?
Bisher habe ich Sie für einen Politiker gehalten der für die Belange der Bürger einsteht, wenn man aber diese Zweizüngigkeit mitbekommt hat man das Gefühl das Sie nicht die Belange der Bürger vertreten sondern wie fast alle anderen auch nur Handlanger der Energiekonzerne sind.
Wen wir in Deutschland den Atomausstieg wollen dürfen wir auch nicht für Zuschüsse an andere Staaten stimmen damit diese Atomkraftwerke bauen können die nur 600km von Deutschland entfernt sind.
Auch andere politische Parteien haben gute Vorschläge und man sollte als Abgeordneter schon mal Mut zeigen und gegen die Unvernunft der eigenen Partei stimmen.
Wie können Sie für die Energiwende sein wen Sie für Atomkraft Gelder zur Verfügung stellen wollen?
Sehr geehrter Herr Lutter,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Wie Sie der Pressemeldung vom Neumarkter Tagblatt vom 18. Oktober 2014 entnehmen konnten, ist der Urheber eine Grünen-Kreisvorsitzende aus Ihrer Heimatgemeinde. Ich habe bewusst auf eine Richtigstellung verzichtet, weil ich es nicht aufwerten will, wenn offensichtlich ein Grünenfunktionär eine vorbereitete Musterpresseerklärung versendet um den örtlichen Wahlkreisabgeordneten zu diskreditieren und sich zugleich damit in den Vordergrund zu spielen. Übrigens haben gerade einmal 118 von 594 anwesenden Bundestagsabgeordneten für den Antrag der Grünen gestimmt. Damit wären nach der Logik der Grünen neben mir auch noch alle anderen 475 Abgeordneten für Atomkraft. Das zeigt, was von dieser Meldung zu halten ist.
Inhaltlich will ich Ihnen gegenüber zu Ihren Fragen klar Stellung nehmen.
1. Die Mehrheit der Bundesbürger will den Ausstieg aus der Atomkraft und die Energiewende. Damit verstehe ich es als meinen Auftrag dafür einzutreten, dass die Energiewende gelingt. Dazu gehören auch Effizienz, Versorgungssicherheit und Kostenbewusstsein, da die Einhaltung dieser Kriterien maßgeblich dazu beiträgt, dass die Mehrheit der Bürger an der Energiewende festhalten. Dies habe ich mehrfach öffentlich erklärt, unter anderen auch im letzten Jahr bei einer Veranstaltung in Wolfsricht. Daran hat sich nichts geändert.
2. In der Vergangenheit haben wir schlechte Erfahrungen mit dem Leitsatz „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ gemacht. Im Gegensatz zu den Grünen halte ich nichts davon, diesen Ansatz für den Umgang Deutschlands mit EU-Partnern wieder einzuführen. Beim Entscheid, wie ein Land künftig seine Energieversorgung regelt, ist der Weg einer versuchten Bevormundung durch ein Gericht der falsche Weg. Richtig ist es, wenn wir Überzeugungsarbeit leisten. Und diese Überzeugung wird auf Dauer nur gelingen, wenn wir die Energiewende erfolgreich gestalten, wie ich es oben geschildert habe. Der Antrag der Grünen hat den falschen Ansatz verfolgt. Deshalb habe ich ihn abgelehnt.
Mit besten freundlichen Grüßen
Ihr
Alois Karl
Bundestagsabgeordneter