Frage an Alois Gerig von Nico W. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Gerig,
heute habe ich in den Fränkischen Nachrichten gelesen, dass Sie sich gemeinsam mit MdL Peter Hauk und weiteren Vertretern über die aktuelle Lage unserer Wälder ausgetauscht haben.
Auch mir ist aufgefallen, dass die Wälder immer schlechter aussehen und der Waldboden zunehmend trockener ist.
Bei Gesprächen mit den Waldbesitzern und anderen Arbeitern im Wald habe ich herausgefunden, dass das mit der Dürre der vergangenen Jahre zusammenhängt.
Daher finde ich es auch wichtig, diesen Leuten mit Geldern zu helfen.
Was für mich allerdings nicht nachvollziehbar ist, dass aufgrund der sinkenden Holzpreise heimisches Holz nach China exportiert wird.
Dem könnte man doch entgegenwirken, indem man beim Bauen mehr Holz verwenden würde. Holz ist heute nicht nur ein konstruktiver Werkstoff, sondern kann auch als Dämmstoff, Fassade und vieles mehr verwendet werden. Allerdings werden heutige Neubauten trotzdem mit Beton, Mauersteinen und Schaumkunststoffplatten errichtet.
Sehen Sie sich in der Pflicht, das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen voranzutreiben? Dadurch kann CO² langfristig gebunden werden und der Holzmarkt könnte sich verbessern. Dies käme letztendlich alles den heimischen Forstbesitzern und Forstwirten zugute.
Mit freundlichen Grüßen
Nico Wursthorn
Lieber Herr W.,
haben Sie vielen Dank für Ihr Interesse und die guten Anregungen. Es freut mich, dass Ihnen unser Wald am Herzen liegt!
Als forstpolitscher Sprecher sind mir die Wälder als intaktes Ökosystem und Wirtschaftsraum ebenso ein besonders Anliegen. Ich habe mich in Berlin sehr dafür eingesetzt und so konnten wir erreichen, dass in den letzten zwei Jahren 1,5 Milliarden Euro für die nötige Aufforstung und den Umbau klimastabiler Mischwälder bereitgestellt wurden. Das ist ein enormer Erfolg.
Auch Ihre Anmerkung zum vermehrten Bauen mit Holz unterstütze ich sehr.
Es ist genau wie Sie sie sagen: mit der Verwendung von Bauholz schafft man eine langfristige CO2-Senke, durch die gesteigerte Nachfrage wird der Holzmarkt entlastet, man schafft ein angenehmes Raumklima und Baustoffe, für welche sonst viele endliche Ressourcen benötigt werden, werden durch nachwachsende substituiert. Diese vielen Vorteile wollen wir nutzen.
In den nächsten Monaten läuft dazu ein Bundesförderprogramm "Bauen mit Holz" an, was gezielt auf einen größeren Holzanteil im Gebäudesektor ausgerichtet ist. Dies ist ein wichtiger Schritt und ein gutes Signal. Darauf sollten wir uns aber nicht ausruhen - ich werde mich weiter dafür einsetzten, dass der Baustoff Holz gefördert wird.
Nun wünsche ich Ihnen alles Gute und bedanke mich nochmals für Ihr Interesse an diesem wichtigen Thema.
Beste Grüße
Alois Gerig
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