Frage an Alois Gerig von Dieter G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Herr gerig, wie können sie ihre engste zusammen/Mitarbeit in der landwirtschaftsindustrie mit ihre tätigkeit als Bundestagsabgeordneter vereinbaren? Auf der einen Seite arbeiten sie für diese Industrie und gleichzeitig wollen sie UNSERE Interessen ( die Interessen der deutschen bürger) vertreten? Was dabei heraus kommt, sieht man an der deutschen Gülle-verordnung. Ich hoffe die EU handelt endlich und verhängt die angedrohten strafen für deutschland. Was ist ihnen wichtiger? Eine saubere Umwelt oder der MAMMON? Ich denke, ihr Handeln beweist es!!!
Sehr geehrter Herr G.,
mir ist nicht verständlich, was Sie mit „Landwirtschaftsindustrie“ meinen. In Deutschland sind über 90 Prozent der Betriebe bäuerliche Familienbetriebe – in vielen Fällen mit hoher Arbeitsbelastung für alle Familienmitglieder, großen markt- und witterungsbedingten Risiken und unterdurchschnittlichem Einkommen.
Ihren Vorwurf, ich würde für „diese Industrie“ arbeiten weise ich zurück. Zum einen kann ich keine „Landwirtschaftsindustrie“ in Deutschland erkennen, zum anderen bin ich beruflich als Bundestagsabgeordneter tätig. Zwar bin ich von meiner Ausbildung Landwirt und habe diesen Beruf auch ausgeübt. Es gehört aber zu den Grundrechten in unserer Demokratie, dass sich jeder politisch engagieren darf – auch Landwirte.
Des Weiteren erheben Sie den Vorwurf, ich könne die Interessen der „deutschen Bürger“ nicht vertreten. Hierzu möchte ich feststellen, dass unter den Bürgerinnen und Bürgern sehr unterschiedliche und gegensätzliche Interessen bestehen. Häufig bestehen für Probleme verschiedene Lösungswege. Ich sehe meine Aufgabe als Abgeordneter darin, unterschiedliche Gesichtspunkte abzuwägen und dann im Rahmen meines freien Mandates zu entscheiden. Um dies leisten zu können, ist mir neben der parlamentarischen Beratung der Gesetzesvorlagen der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern sehr wichtig.
Abschließend zu Ihren Ausführungen zum Thema Gülle: Ihr Vorwurf, mir sei Geld wichtiger als eine saubere Umwelt entbehrt ebenfalls einer sachlichen Grundlage. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der CDU/CSU setze ich mich dafür ein, dass unser Grundwasser vor einer zu hohen Nitratbelastung geschützt wird. 2017 haben wir die Düngeverordnung verschärft. Die Verschärfungen zeigen Wirkung: Es wird weniger Mineraldünger eingesetzt und die Tierbestände nehmen ab. Da die EU-Kommission die Maßnahmen für unzureichend hält, werden wir voraussichtlich weitere Verschärfungen vornehmen. Düngung ist für das Pflanzenwachstum und sichere Erträge notwendig – der Dünger muss allerdings bei der Pflanze ankommen und nicht im Grundwasser.
Mit freundlichen Grüßen
Alois Gerig