Was bedeutet CO 2 Bepreisung in Höhe von 60 Euro je Tonne im Klartext für den Bürger.
Liebe Frau Paselk,
vielen Dank für Ihre Frage. Zunächst ein Satz dazu, warum wir die CO2-Bepreisung von 60€ fordern: Der von der Bundesregierung beschlossene Kohleausstieg bis 2038 ist viel zu spät und muss auf 2030 vorgezogen werden. Dazu wollen wir auf nationaler Ebene einen ansteigenden CO2- Mindestpreis für den Emissionshandelssektor, beginnend mit he 60 Euro pro Tonne CO2 (seit 1.1.2021 25€/Tonne), einführen. In den kommenden Jahren müssen wir mit ca. 30 Mio. Tonnen pro Jahr fast doppelt so viel jährlich einsparen, wie bisher (ca. 17 Mio. Tonnen pro Jahr), um auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen. Das wird ein Kraftakt.
Diese Kosten werden die Unternehmen an die Endverbraucher*innen weitergeben. Für jeden Haushalt in Deutschland werden sich die durch den CO2-Preis entstehenden jährlichen Kosten je nach Zusammensetzung sowie Heiz- und Mobilitätsverhalten unterscheiden. Generell gilt: Sobald Verbraucher*innen auf CO2-freies Heizen oder CO2- freie Mobilität umgestiegen sind, trifft sie der neue CO2-Preis nicht mehr und sie haben netto mehr im Geldbeutel
Damit Klimaschutz sozial gerecht ist, wollen wir die Einnahmen aus dem CO2-Preis direkt an die Bürger*innen zurückgeben. Dazu streben wir ein Energiegeld an, das jede*r Bürger*in erhält. Über das Energiegeld geben wir die CO2-Einnahmen an die Menschen zurück, und zwar als Pauschale pro Kopf. So wird klimafreundliches Verhalten belohnt und es findet ein sozialer Ausgleich im System statt. Unterm Strich werden damit vor allem Geringverdiener*innen und Familien entlastet. Bezieher*innen von Transferleistungen wie Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe profitieren ebenfalls, da das Energiegeld nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden soll. Zusätzlich legen wir für besonders Betroffene einen Klimabonus-Fonds auf, der mit großzügigen Hilfen unterstützt, z.B. beim Kauf eines emissionsfreien Fahrzeugs.
Mit herzlichen Grüßen
Alexandra Pichl