Alexander Vogel
FDP
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Frage von Herbert B. •

Frage an Alexander Vogel von Herbert B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Kandidat,

Aus ihrem Lebenslauf lässt sich ableiten, dass Sie direkt anschließend an die Schule ein Studium gewählt haben, um den Weg eines Berufspolitikers einzuschlagen.
Zu diesem Zweck haben sie wohl auch Politikwissenschaft studiert.

Wie also kann ich darauf vertrauen, dass Sie qualifiziert sind über beispielsweise Mindestlöhne zu entscheiden, ohne jemals in der Freien Wirtschaft tätig gewesen zu sein?

Was qualifiziert Sie, ohne jegliche Lebenserfahrung,oder ein Studium, welches den nötigen Background für wirtschaftliche Entscheidungen liefert, kompetente Entscheidungen zu fällen-

Viele Grüße

Ihr Herbert

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Bröhl,

ich danke Ihnen herzlich für Ihre kritische Frage zu meinem bisherigen Werdegang. Sehr gerne nehme ich die Chance wahr, Ihnen hier die Argumente für meine Kandidatur darlegen zu können.

Ich finde es, offen gesagt, etwas bedauerlich, dass Sie politisches Engagement schon in den Jugendjahren als pures Karrierestreben abtun. Als ich 1999 den Jungen Liberalen und 2000 der FDP beigetreten bin, habe ich das aus der Überzeugung heraus getan, dass man sich auch als junger Mensch politisch engagieren sollte. Nicht nur, weil man an viele Herausforderungen vielleicht anders herantritt und andere Lösungswege einschlägt, sondern auch weil ich der Meinung bin, dass man sich um die Zukunft der jungen und der kommenden Generationen am besten kümmern kann, wenn man sich selbst so früh wie möglich mit seiner Meinung und seinen Ideen einbringt.

Ich bestreite überhaupt nicht, dass der Lebenserfahrung nicht ein entscheidender Einfluss in der politischen Meinungsbildung zukommen muss. Doch dies darf nicht der einzige Einflussfaktor sein, genauso wenig wie die Jugend der einzige Faktor sein darf. Ich kämpfe ja nicht für ein Parlament, in dem eine Altersobergrenze von 30 Jahren gilt - ich kämpfe für ein Parlament, in dem die Stimme der zukünftigen Generationen wieder einen Platz bekommt und so neben anderen Stimmen zu einem ausgewogenen Klangbild in der deutschen Volksvertretung beiträgt!

So habe ich bereits in jungen Jahren politische Erfahrungen sammeln können (bzw. dürfen), beispielsweise als Mitglied des Trägervereins- Vostandes der Kölner Tages- und Abendschule (seit 2005) oder als stellvertretender Sachkundiger Bürger im Jugendhilfeausschuss der Stadt Köln (2004-2008). Erfahrungen in diesen Bereichen halte ich für ebenso wichtig wie Erfahrungen in der freien Wirtschaft. Mit Ihren Äußerungen scheinen Sie die Wirtschaftspolitik über alle anderen Politikbereiche zu stellen und werten damit andere Felder wie die Bildungspolitik oder Umweltpolitik ab. Diese Einstellung kann ich nicht teilen, da gerade die beiden genannten Bereiche für unsere Zukunft von existenzieller Bedeutung sind.

Ich kann auch Ihr Argument nicht ganz nachvollziehen, dass nur ein wirtschaftswissenschaftliches Studium die Grundlage für kompetente Entscheidungen bieten soll. Sprechen Sie in der Konsequenz auch Medizinern die Fähigkeit ab, das Volk im Gesetzgebungsprozess zu repräsentieren? Oder jemandem, der eine Tischlerlehre oder eine Ausbildung zum Erzieher/zur Erzieherin absolviert hat? Wie ich in der Antwort auf eine andere Anfrage bereits erwähnt habe, halte ich eine möglichst breite Fächerung von Wissen, Erfahrung und Spezialisierungen im Deutschen Bundestag für enorm wichtig. Nur wenn möglichst viele Sichtweisen und Blickwinkel in den Gesetzgebungsprozess einfließen und abgewägt werden können, können politische Entscheidungen - die ja auch das Volk in seiner Gänze und Heterogenität betreffen - ausgewogen sein

Mit besten Grüßen,

Ihr Alexander Vogel