Frage an Alexander Rodis von petra p. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
in teilen lichtenbergs, so auch in ihrem wahlkreis, gibt es u.a eine starke tendenz des schleichenden abbaus von teilen der infrastruktur sowie eine entmischung der bevölkerung (segregation), die die gefahr einer langsamen verslumung in sich birgt, wie sie seit jahren auch beobachtet werden kann. konkret gesagt: wer es sich leisten kann, verläßt diesen stadtbezirk.
lichtenberg hat zudem noch immer einen äußerst schlechten ruf, der nicht ausschließlich aus der nachwendezeit rührt, in der sich hier starke neonazistische/rechtsradikale gruppen ansiedelten, die durch die medien gingen. diese haben leider auch nach wie vor viel zulauf und einfluß im stadtbezirk. und sie bestimmen das image lichtenbergs in weiten bevölkerungsteilen berlins.
außerdem hat lichtenberg nach meiner auffassung die entwicklung, die berlin in den jahren seit der wende genommen hat, in vielerlei hinsicht verpaßt und führt gewissermaßen einen dornröschenschlaf. das merkt man spätestens dann, wenn in der auflistung von aktiven oder aktivitäten der stadtbezirk lichtenberg kaum oder gar nicht vertreten ist.
wie gedenken sie, diesen tendenzen entgegenzuwirken und dem stadtbezirk zu einem besseren image zu
verhelfen? was wollen sie tun, um das leben im stadtbezirk attraktiver zu machen, insbesondere auch für bevölkerungsschichten, die wirtschaftlich und sozial gesehen mittelfristig einen aufschwung bringen könnten? wie soll der stadtbezirk ein freundlicheres gesicht bekommen und damit z.b. auch junge und aktive menschen anziehen, die viel neues einbringen könnten?
Sehr geehrte Frau Purschke,
auch mich besorgt die Entwicklung der Situation in unserem Bezirk sehr. es ist gerade die Infrastruktur, die die wirtschaftliche Entwicklung Lichtenbergs stark beeinflussen wird, und gerade hier müssen sich Politiker wie ich jeder Verschlechterung der Situation energisch in den Weg stellen.
In der Tat hat unser Stadtbezirk seit der Nachwendezeit einen besonders schlechten Ruf, der sich auf die Konzentration der rechtsradikalen Kräfte in unserem Bezirk gründet.
Ich teile Ihre Auffassung, dass die Rechtsradikalen in Lichtenberg zuviel Zulauf haben, das liegt neben vielen anderen Gründen auch an der Perspektivlosigkeit, die viele gerade junge Menschen in unserem Bezirk plagt - Einfluss haben die Neonazis jedoch nicht, denn den könnten nur die Bürgerinnen und Bürger ihnen geben. Das dieses nicht passiert, dazu möchte ich Sie alle aufrufen: Unterstützen Sie die antifaschistischen Projekte und Initiativen im Bezirk und geben Sie am 17.9.2006 Ihre Stimme nicht den Neonazis, sondern machen Sie Ihr Kreuz bei uns Grünen!
Wir werden die Rechtsradikalen wirksam in die Schranken weisen und mit vielen innovativen Projekten von unserem Bezirk hören lassen, damit alle Menschen in unserem Bezirk eine gute wirtschaftliche und soziale Perspektive haben. Gerade in Süd-Lichtenberg haben wir gute Aussichten, das miese Image unseres Bezirks durch Taten zu verändern: Selbstorganisierte Jugendprojekte und andere, bislang vernachlässigte Ansätze zur Etablierung einer lebenswerten Kiezkultur werden wir fördern und bewahren, damit Lichtenberg endlich wieder als der Bezirk gesehen wird, der er ist: Vielfältig, tolerant und, nicht zuletzt auch einer der grünsten Bezirke Berlins: Landschaftlich und politisch!
Herzlichst, Ihr
Alexander Rodis