Frage an Alexander Muthmann von Anton V. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Muthmann,
Meine Fragen betreffen den Nationalpark Bayerischer Wald:
Wie stehen Sie zu der von der Parkleitung und der CSU beschlossenen Erweiterung der Naturzonen, zum liegen bleibenden Sturmholz, zur Borkenkäferproblematik. Finden Sie den jetzigen und kommenden Zustand förderlich oder schädlich für den Tourismus?
Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße.
Voitl Toni
Sehr geehrter Herr Voitl,
herzlichen dank für Ihre Fragen bezüglich des Nationalparks.
Ich habe mich in den vergangenen Jahren immer für den Nationalpark ausgesprochen, weil er nach meiner Überzeugung für die touristische Entwicklung des Bayerischen Waldes unverzichtbar und auch als Arbeitgeber von etwa 200 Menschen ein wichtiger Faktor unserer Region ist. Mit einer Entscheidung für den Nationalpark ist notwendigerweise auch eine Entscheidung für weitere Naturzonen verbunden.Schon in den vergangenen Jahren habe ich diese Entwicklung unter einer ganzen Reihe von Voraussetzungen für richtig gehalten. Dazu zählen insbesondere:
1. Unter allen Umständen ist zu gewährleisten, daß die im Privateigentum stehenden Wälder durch die Entwicklungen im Nationalpark nicht beeinträchtigt werden dürfen; dies gilt insbesondere für den Borkenkäferbefall.
2. Großflächiger Borkenkäferbefall und Schadbilder wie im Altparkgebiet müssen vermieden werden. Dies wird durch kleinräumigere Naturzonen, die stufenweise Ausweisung solcher Bereiche und insbesondere auch durch Naturzonen erreicht, die in Mischwäldern liegen. Bei einer entsprechenden Entwickung erwarte ich, daß der Nationalpark -wie in den vergangenen Jahren - für die touristische Entwicklung positiv wirken wird. Erforderlich ist dafür aber auch, daß die gesamte Region den Nationalpark bei allen Problemen im einzelnen insgesamt positiv darstellt und vermarktet.
3.Wie liegenbleibende Sturmschäden zu behandeln sind ist von Fall zu Fall zu beantworten. In zentralen oder grenznahen Bereichen des Nationalparks ist das Liegenlassen eher vertretbar als in Randbereichen in der Nähe von Privatwäldern und dort, wo die Bäume leicht zu bergen sind.
Insgesamt bin ich für eine maßvolle Weiterentwicklung und eine offensive Vermarktung des Nationalparks. Wir sollten den Park nicht bekämpfen, sondern gemeinsam Zukunftskonzepte erarbeiten .Ob und inwieweit dazu auch eine nachhaltige und regionale Holznutzung gehören kann, bedarf genauerer Untersuchung.
Für die verspätete Beantwortung bitte ich um Nachsicht; ich war während der Woche in Landshut.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Muthmann