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Alexander Morlang
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Frage von Jörg W. •

Frage an Alexander Morlang von Jörg W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Morlang,

an den Volkshochschulen in Berlin arbeiten 600 Dozent/innen arbeitnehmerähnlich, d.h. wir arbeiten hauptberuflich in der Weiterbildung, z.B. in Integrationskursen oder Computerkursen, werden aber über Stunden-Honorare bezahlt.

Wir arbeiten in permanent unsicheren Arbeitsverhältnissen und ohne grundlegende soziale Absicherungen wie z.B. eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Mutterschutz u.ä.
Die Honorare sind dabei nicht annähernd hoch genug, um eine private Absicherung bezahlen zu können.

Aus diesem Grunde streben die Gewerkschaften verdi und GEW, in denen viele von uns Mitglieder sind, Tarifverträge für arbeitnehmerähnliche Dozent/innen an.

Würden Sie als Abgeordnete unsere Forderung nach einer Verbesserung unserer prekären Arbeitsverhätnisse unterstützen ?

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Wagner

Portrait von Alexander Morlang
Antwort von
PIRATEN

Die Piraten setzen sich bundesweit für den freien Zugang zur Bildung ein. Die Volkshochschulen sind ein wichtiger Bestandteil des Bildungssystems, Weiterbildung zu ermöglichen und alltägliches Wissen zu vermitteln. Wir wollen dieses Angebot erhalten und erweitern, daher möchten wir Sie bei ihrem Anliegen unterstützen.

In unserem Grundsatz- und Wahlprogramm treten wir für das Recht jedes Menschen auf eine sichere Existenz ein, dass sich aktuell mit dem Lohnerwerb verknüpft. Die Gewährleistung der sozialen Absicherung der Lehrenden ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Ein Grundanliegen unserer Partei ist mittelfristig die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, dass den Lohnerwerb von der Sicherung der sozialen Existenz entkoppelt.

In der Übergangsphase sehen wir die Übernahme der Dozenten in Feststellungsverhältnisse oder die von Ihnen vorgeschlagene Variante einer Vereinbarung über Lohnfortzahlung im Krankheitsfall als überfällig an. Eine vergleichbare Vereinbarung existiert bereits an Musikschulen, so dass die Übernahme kein Problem darstellen sollte. Die Ansichten des Berliner Senates, sich wegen einer damit verbundenen Kostenerhöhung der sozialen Verantwortung gegenüber den Dozenten nicht zu stellen, lehnen wir ab. In jedem Falle, ob nun durch Honorarerhöhungen, Festanstellung oder die vergleichsweise kostengünstige Variante der Lohnfortzahlung für Dozenten im Krankheitsfall muss sich etwas ändern.

Ich möchte zusammen mit meiner Crew und dem Landesverband dieses Anliegen in jedem Fall unterstützen, unabhängig von einem Einzug ins Abgeordnetenhaus. Lassen Sie mich wissen, wo, wann und womit wir dieses Anliegen unterstützen können.