Frage an Alexander Morlang von Karola V. bezüglich Tourismus
Sehr geehrter Herr Morlang,
dass Berlin ein beliebtes Reiseziel ist u. die Umsätze im Bereich der Tourismusbranche steigen ist erfreulich. Die Übernachtungssteuer bescherte dem Landeshaushalt 2015 Einnahmen von 42 Mio. Euro.
Weniger erfreulich sind jedoch die negativen Auswirkungen der "Nachtökonomie" für die, in sog. Partymeilen, lebende Bevölkerung .
Zum einem ist die nächtliche Ruhestörung erheblich u. Lärm bekanntlich gesundheitsschädlich. Begleiterscheinung wie gestiegene Kriminalität bei erhöhtem Gästeaufkommen, vermehrter Drogenhandel, Verwahrlosung u. Vermüllung belasten die Wohngebiete.
Der "Runde Tisch Tourismus" setzt sich auf Landesebene zusammen aus Interessenverbänden der Tourismusbranche, der Senatsverwaltung für Wirtschaft u. vistitBerlin. Federführend ist die DEHOGA.
1. Frage:
Lt. einer Studie von visitBerlin fühlen sich 85 % der Berliner durch Touristen weder eingeschränkt noch gestört. Wie repräsentativ schätzen Sie diese Befragung zur "Akzeptanzerhaltung im Tourismus" ein, die während der Sommerferien im Zeitraum 16.7.-25.8.2015 mit 3.009 Personen durchgeführt wurde?
Bei der Befragung wurde die Meinung der Einwohner in den "Hotspots" wie z.B. im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Bereich Simon-Dach-Str., Ostkreuz u. Graefekiez, Wrangelkiez nicht ermittelt.
2. Frage:
Sehen Sie, angesichts schwindender Akzeptanz bei Bürgern in vom "Partytourismus" betroffenen Wohngebieten, Möglichkeiten für die Anwohner beim Runden Tisch Tourismus neben den Interessenverbänden der Wirtschaft, ihre Interessen vertreten zu können?
3. Frage:
Welche Möglichkeiten sehen Sie für die Betroffenen in Entscheidungen zur Ausrichtung der touristischen Vermarktung einzelner Stadtviertel mit eingebunden zu werden?
4. Frage:
Wie können Projekte u. Maßnahmen der Bezirke zur Lösung von Nutzungskonflikten u. zur Beseitigung der Schäden durch Einnahmen aus der City Tax gefördert werden?
Vielen Dank im voraus,
mit freundlichen Grüßen,
Karola Vogel
1. Frage: Lt. einer Studie von visitBerlin fühlen sich 85 % der Berliner durch Touristen weder eingeschränkt noch gestört. Wie repräsentativ schätzen Sie diese Befragung zur "Akzeptanzerhaltung im Tourismus" ein, die während der Sommerferien im Zeitraum 16.7.-25.8.2015 mit 3.009 Personen durchgeführt wurde?
Bei der Befragung wurde die Meinung der Einwohner in den "Hotspots" wie z.B. im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Bereich Simon-Dach-Str., Ostkreuz u. Graefekiez, Wrangelkiez nicht ermittelt.
Ich halte diese Studie für korrekt. Berlin hat ca. 3.5 mio. Einwohner, selbst wenn alle Einwohner der Szenekieze eine verminderte Tourismusakzeptanz empfinden, ist das nur eine verschwindende Minderheit.
2. Frage: Sehen Sie, angesichts schwindender Akzeptanz bei Bürgern in vom "Partytourismus" betroffenen Wohngebieten, Möglichkeiten für die Anwohner beim Runden Tisch Tourismus neben den Interessenverbänden der Wirtschaft, ihre Interessen vertreten zu können?
Das ist nicht das Ziel, ich zitiere:
Der Runde Tisch Tourismus hatte sich am 25. Februar 2003 konstituiert mit dem Ziel, durch Bündelung aller Kräfte in den Bereichen Tourismus, Kultur und Wissenschaft ganzjährig eine optimale Vermarktung des Tourismusstandortes Berlin zu erreichen.
3. Frage: Welche Möglichkeiten sehen Sie für die Betroffenen in Entscheidungen zur Ausrichtung der touristischen Vermarktung einzelner Stadtviertel mit eingebunden zu werden?
Den „Betroffenen“ bleiben die allgemeinen politischen Wege und der Rechtsweg.
4. Frage: Wie können Projekte u. Maßnahmen der Bezirke zur Lösung von Nutzungskonflikten u. zur Beseitigung der Schäden durch Einnahmen aus der City Tax gefördert werden?
Da die Citytax in den Landeshaushalt eingeht, ist eine zweckgebundene Verwendung Verfassungswidrig.