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Frage von Friedemann K. •

Frage an Alexander Licht von Friedemann K. bezüglich Finanzen

Guten Tag Herr Licht,

als Nürburgringexperte der CDU würde mich Ihre Einschätzung zu den aktuellen Berichterstattungen über einen 5-Jahresvertrag interessieren, den die Fa. capricorn mit Herrn Ecclestone über Starts der Formel 1 aus dem Nürburgring ab 2015 abzuschließen beabsichtigt.

Wie kann ein Mittelständler wie capricorn, der den Kaufpreis von 77 Mio € für den Erwerb des insolventen Nürburgrings z.T. extern(45 Mio EUR Kredit der Deutschen Bank, so die Rhein-Zeitung am 25.3.14) finanziert und in mehrjährige Raten zahlt, die Antrittsgelder, die Herr Ecclestone normalerweise verlangt (z.T. bis zu 10 Mio EUR) finanzieren?

Insbesondere macht mich ein Artikel auf www.auto-motor-sport.de stutzig
http://www.auto-motor-und-sport.de/formel-1/nuerburgring-vor-einigung-mit-ecclestone-bin-bereit-wenn-das-geld-stimmt-8416010.html , in dem berichtet wird, wie Ecclestone sich einen Vertrag nach dem mit der Rennstrecke in Spa vereinbarten Modell vorstellen würde.

"In Spa tritt Ecclestone quasi selbst als Veranstalter auf. Er verzichtet auf ein Startgeld, doch sämtliche Einnahmen, auch die der Ticketverkäufe, landen bei ihm. Die Rennstrecke muss die Fixkosten, die bei einem Formel 1-Rennen entstehen, selbst tragen und dafür Partner oder Sponsoren finden oder einen Zuschuss aus der Landeskasse bekommen."

Halten Sie es eigentlich für vollkommen ausgeschnlossen, dass die rot-grüne Landesregierung, die von der Wirtschaftswoche gerade als "dilettantischste Landesregierung der Republik" bezeichnet wurde (WiWo v. 16.6.2014, S. 28) nicht doch wieder Gelder für die Formel 1 "locker macht"?

Mit freundlichen Grüßen

Friedemann Kobusch

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Sehr geehrter Herr Kobusch,

würde sich die Formel 1 dauerhaft - also jährlich - am Nürburgring einfinden, dann wäre das sicher für die Rennstrecke in der Eifel eine enorme Aufwertung. Aber ob der dazu notwendige Vertrag von "Privaten" abgeschlossen werden kann, ohne dass die nächste Insolvenz droht, steht ja noch in den Sternen. Das heißt: es gibt noch keinen Vertrag, darum bleibe ich erst einmal sehr gelassen. Wer Herrn Ecclestone kennt, der wäre ohnehin vorsichtiger mit einem frühzeitigen Verkünden, da in der Tat ein "Spa - Vertrag" von Capricorn nicht zu leisten wäre. Derzeit sind mir zu viele Unbekannte in der Rechnung. Erst muss die EU-Kommission die Rechtmäßigkeit des Verkaufs entscheiden (vielleicht nächste Woche), dann wird ein Formel-1-Vertrag ohne die Motorsportclubs ebenfalls nicht möglich sein, dann muss es eine Einigung mit Hockenheim geben, und dann wird das "Kleingedruckte" die Wirtschaftlichkeit belegen müssen. Eine volkswirtschaftliche Betrachtung ist ja künftig - da (leider) Privatbesitz - anders zu bewerten.

Schöne Grüße (vorerst)

Alexander Licht