Frage an Alexander King von Konstantin H. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr King,
was halten Sie von einer hundertprozentigen Erbschaftssteuer, um so die Chancengleichheit und damit soziale Durchlässigkeit zu befördern?
Sehr geehrter Herr H.,
ich teile Ihre Intention vollkommen: In Deutschland gibt es leider keine Chancengleichheit für alle Kinder. Mehr denn je gilt: Reichtum wird von Generation zu Generation weitergegeben, Armut auch. Unter den reichsten Deutschen finden sich vor allem Erben aus Konzerndynastien.
Wir wollen hohe Erbschaften insgesamt viel stärker belasten als das bisher der Fall ist – und zwar auf mehreren Wegen: Wir wollen die Wiedererhebung der Vermögensteuer als Millionärsteuer sowie eine stärkere Besteuerung von Erbschaften und Schenkungen.
Bei der Millionärsteuer blieben eine Million Euro des privaten Nettovermögens sowie bis zu fünf Millionen Euro des betrieblich notwendigen Nettovermögens steuerfrei (Nettovermögen = Vermögen nach Abzug der darauf lastenden Schulden). Der Steuersatz würde fünf Prozent betragen und oberhalb des jeweiligen Freibetrags greifen.
Bei der Erbschaftsteuer will DIE LINKE die Freibeträge für Unternehmensvermögen abschaffen, die hohen persönlichen Freibeträge vereinheitlichen und absenken sowie den Tarif deutlich progressiver bis zu einem Spitzensteuersatz von 60 Prozent ab einem steuerpflichtigen Erwerb von mehr als 3 Millionen Euro ausgestalten.
Ein Steuersatz von 100 Prozent für ganz besonders hohe Erbschaften (z.B. ab 10 Mio. Euro) wird in der LINKEN diskutiert, ist aber noch nicht beschlossen.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander King