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Alexander Hold
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Frage von Simon E. •

Wie stellen sie die EU Richtlinie zur Wasserqualität in Bayern um?

Hallo Herr H.,

im Rahmen der EU Richtlinie ist Ziel die Fluss und Wasserqualität aller Gewässer auf einen "guten" Zustand bis 2027 zu heben. Wie setzen sie dies in Bayern um und schaffen dies konkret?

Werden insbesondere Projekte zur Renaturierung geplant an den großen wie auch kleinen Flüßen? Die Vorteile dieser Projekte liegen auf der Hand mit erweiterter Klimaresilienz zb bei Hochwasser, höher Naturvielfalt, Co2 Speicherung und nah Erholungswerter.

Viele Grüße

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Die Europäische Union hat mit der im Dezember 2000 in Kraft getretenen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) verbindliche Umweltziele für den Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer (Flüsse, Seen und Küstengewässer) aufgestellt. Diese gelten in allen Mitgliedsstaaten der EU. Die WRRL fordert, dass natürliche Gewässer bis spätestens 2027 den guten ökologischen Zustand, das heißt einen natürlichen oder naturnahen Zustand, erreichen. Für Gewässer, die durch die Nutzung durch den Menschen stark verändert oder künstlich angelegt wurden, definiert die WRRL angepasste Ziele: Sie sollen ein gutes ökologisches Potenzial erreichen. 

In Bayern werden zahlreiche Projekte zur Renaturierung von Flüssen und Bächen umgesetzt, um die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zu erreichen und die Wasserqualität auf einen "guten" Zustand bis 2027 zu heben. Diese Maßnahmen sind Teil umfassender Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme für die Flussgebiete Donau, Rhein, Elbe und Weser.

Ein zentraler Bestandteil dieser Pläne ist die Renaturierung von Gewässern. Hierzu gehören große Projekte wie die Renaturierung der Isar in München, bei der Flussinseln, Auen und naturnahe Uferbereiche geschaffen wurden, sowie Maßnahmen entlang der Donau, um Altwässer und Überschwemmungsflächen wiederherzustellen. Auch kleinere Flüsse und Bäche, wie der Mittlere Isarkanal und die Amper, werden durch lokale Projekte naturnah umgestaltet.

Die ökologische Durchgängigkeit der Flüsse wird durch den Bau von Fischaufstiegen und die Entfernung von Querbauwerken verbessert, wodurch Fische und andere aquatische Organismen ungehindert wandern können. Zusätzlich werden naturnahe Gewässerentwicklungen wie die Einrichtung von Gewässerrandstreifen und die Auenrenaturierung gefördert, um natürliche Lebensräume zu schaffen und Hochwasserschutz zu bieten.

Begleitet werden diese Maßnahmen durch die kontinuierliche Überwachung und Evaluierung der Gewässerqualität durch das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU), um sicherzustellen, dass die Ziele der WRRL erreicht werden. Durch diese vielfältigen Anstrengungen strebt Bayern an, die ökologischen und qualitativen Zielvorgaben der WRRL bis 2027 zu erfüllen.

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