Warum titulieren Sie die SZ als "Brandstifter"? Hat diese Zeitung etwa die Unwahrheit über Hubert Aiwanger verbreitet?
Sehr geehrter Herr Hold,
ich habe Ihre Antwort ( abgeordnetenwatch.de/profile/alexander-hold/fragen-antworten/wie-stehen-sie-zu-den-anschuldigungen-gegen-hubert-aiwanger-und-dessen-reaktion-darauf-wie-sollte-ihre-partei ) gelesen. Dort titulieren Sie die SZ mit "Brandstifterin" (Anfang 2. Absatz).
Ihre Kritik an der SZ bezieht sich wohl auf folgenden Artikel: https://www.sueddeutsche.de/bayern/aiwanger-antisemitismus-rechtsextremismus-vorwurf-flugblatt-1.6163002?reduced=true
Zwar behauptet Hubert A.s Bruder Helmut, das antisemitische Pamphlet verfasst zu haben, aber sicher ist das m.E. nicht.
Meine Fragen:
- Falls I.E. die SZ Unwahres über Ihren Parteivorsitzenden geschrieben hat, stellt dann Ihre Partei oder Sie persönlich jetzt Strafantrag wg. übler Nachrede gegen die SZ-Redakteure?
- Was sagen Sie zu dieser SZ-Veröffentlichung: https://www.sueddeutsche.de/bayern/aiwanger-flugblatt-freie-waehler-sz-recherche-1.6180785 ?
Danke im Voraus für Ihre ehrliche Antwort!
MfG Guido L.
Bis heute gibt es nicht eine einzige Person, die belastbar behauptet , dass Hubert Aiwanger das Flugblatt verfasst oder verteilt habe. Es gibt auch keinerlei sonstige Beweise hierfür.
Dagegen gibt es drei Personen, die unabhängig voneinander geäußert haben, dass Hubert Aiwanger das Flugblatt NICHT verfasst und NICHT verteilt hat. Den neben den Aiwanger-Brüdern unabhängigen dritten Zeugen, der (im Gegensatz zu den meisten anderen mit vollem Namen und eidesstattlicher Versicherung) , dass Helmut Aiwanger ihm schon vor 12-13 Jahren berichtet habe, er habe da vor langem mit einem Flugblatt Mist gebaut und sein Bruder Hubert Aiwanger habe für ihn dann den Kopf hingehalten, unterschlägt die AZ bis heute. Diese wesentliche und entlastende Aussage hat die AZ bis heute nicht erwähnt!
Zeuge packt aus: Ich wusste schon lange vom Auschwitz-Flugblatt | Politik | BILD.de
Flugblatt-Affäre: Zeuge stützt Aussage der Aiwanger-Brüder | BR24
Trotzdem berichtet die SZ, weil ein ehemaliger Lehrer anonym berichtet "es könne ja gar niemand anderer gewesen sein". Der Artikel liest sich so, als wäre die Schuld erwiesen.
Auch nachdem der Kern des Vorwurfs in sich zusammen gefallen ist, versucht die SZ weiterhin, den gegenteiligen Anschein aufrecht zu erhalten.
Ich finde es beachtlich, dass in diesem Fall die ansonsten immer viel beschworene Unschuldsvermutung nicht greifen soll. Auch Sie haben sich auf den Satz eingelassen " Zwar behauptet Hubert A.s Bruder (...), aber sicher ist das nicht." Dieser Satz müsste eher lauten: "Zwar behauptet und beschuldigt die SZ, aber ohne jeglichen Beleg."
Der SZ-Artikel über die Recherche der Zeitung ist weder vollständig noch glaubwürdig.
Ich empfehle zum Ganzen Fleischhauer: Wer vorgeht wie die „Süddeutsche”, trägt den Journalismus zu Grabe - FOCUS online
Mit Sicherheit wird das Verhalten der Zeitung noch Gegenstand genauerer Untersuchungen sein.