Bleiben Sie trotz hoher Inzidenzwerten auf ihrem Kurs gegen strikte Maßnahmen?
Sehr geehrter Herr Hold,
In Bayern herrscht zum aktuellen Zeitpunkt (Stand: 17.02.2022) eine Inzidenz von knapp 2000. Bei den 5-14 Jährigen sogar 4121. Experten glauben an zu viele Lockerungen an einem zu frühen Zeitpunkt im Freistaat. Bleibt sich Ihre Partei trotz diesen Zahlen ihrer Linie treu keine härteren Beschränkungen (z.B. in Schulen) zu beschließen?
Danke im Voraus für Ihre Antwort, und Ihre Dienste für Bayern.
Sehr geehrter Herr B.,
tatsächlich erreichen die bestätigten Neuinfektionen und dadurch die Inzidenzen derzeit das bisher höchste Niveau. Gleichzeitig hat sich die Anzahl der Intensivpatienten im Vergleich zum Spitzenwert gegen Ende 2021 mehr als halbiert. Übereinstimmend melden die Kliniken, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems durch Auslastung der Klinikbetten nicht droht. Auch die Zahl der bestätigten Todesfälle durch Covid19 nimmt ab. All dies ist offensichtlich die Folge davon, dass die inzwischen vorherrschende Omikron-Variante des Virus zwar deutlich infektiöser ist als die Delta-Variante, zugleich aber im Durchschnitt zu deutlich milderen Krankheitsverläufen führt.
Alle Maßnahmen müssen täglich auf ihre Wirksamkeit, ihre Notwendigkeit und ihre Verhältnismäßigkeit geprüft werden, insbesondere da sie mit der Einschränkung von Grundrechten verbunden sind.
Vor dem genannten Hintergrund ist es daher richtig, alle Maßnahmen ständig zu hinterfragen und überall dort, wo dies verantwortbar ist, möglichst rasch durch Lockerungen, teils auch durch Aufhebung nicht konsistenter Differenzierungen den Weg zu einem wieder möglichst normalen Leben zu ebnen.
Gerade in den von Ihnen genannten Schulen ist das Vorgehen insoweit nach wie vor von großer Vorsicht getragen durch umfassende Testungen und weitreichende Maskenpflichten, um möglichst lückenlos Präsenzunterricht zu ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Hold