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Alexander Funk
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Frage von Ingo W. •

Frage an Alexander Funk von Ingo W. bezüglich Umwelt

Guten Tag
Dass die Energiewende kommen muss, sehen wir wohl alle so. Aber über das ´´Wie´´ hätte ich folgende Fragen:
1. Da mittlerweile bekannt ist, dass sich die Windkraftanlagen in der Südhälfte von Deutschland ohne die von uns allen bezahlte EEG-Einspeisevergütung nicht für die Profiteure (Gemeinden, Anlagenbetreiber, Grundstücksbesitzer) rechnen können, hätte ich dazu gerne Ihre Einstellung gehört.
2.Wie ist Ihre Meinung zu den für einen profitablen Betrieb nötigen fehlende Speichermöglichkeiten, ohne die die bisherigen Kraftwerke als Sicherheits-Kraftwerke (meistens im teuren und unrentablen Stand-By-Modus)weiter mitlaufen und sogar neue Kraftwerke gebaut werden müssen, da hierzu noch keine Lösung in Sicht ist.
3.Wie stehen Sie zu der Zerstörung unserer Heimat und Umwelt (sogar unsere Erholungswälder sollen durch die Mega-Wka´s zerstört werden, siehe Bostalsee) Hier plant man mitten in die umliegenden touristisch genutzten Wälder um Bosen mehrere 200 Meter hohe Mega-Windkraftanlagen . Dies in ein mit von Land und Kreis mit Millionen gefördertes Tourismusgebiet!
Auf Ihre Antwort freut sich Ingo Weirich

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Weirich,

vielen Dank für Ihre Frage auf Abgeordnetenwatch und beste Grüße ins nördliche Saarland.
Auch ohne bei den konkreten Entscheidungen vor Ort bei Ihnen zu Hause involviert zu sein, kann ich natürlich nachvollziehen, dass die Installation von Windkraftanlagen nicht gerade zur Verschönerung der Tourismuslandschaft beiträgt. Allerdings teile ich auch Ihre Meinung, dass die Energiewende und die ambitionierten Ziele des Umstiegs auf erneuerbare Energiequellen prinzipiell eine richtige Entscheidung ist. Und genau hier besteht ein Zielkonflikt: Das Prinzip Ökostrom ja - aber Anlagen nein wird auf Dauer nicht funktionieren, dies gilt genau so für den Ausbau von Stromtrassen, als auch für den Bau von Anlagen. Dies betrifft damit folgerichtig auch andere Bundesländer, die auch mit touristischen Landschaften aufwarten.

Schwierig finde ich die Einschätzung, ob und wie diese Anlagen profitabel arbeiten können. Gerade in diesem Segment sorgen technische Verbesserungen für große Fortschritte: Die Leistungsfähigkeit der einzelnen Anlagen ist in den vergangenen beiden Dekaden massiv gestiegen. Waren in den Neunzigerjahren Anlagen mit einer Leistung von 600 Kilowatt Standard, liegen die Spitzenanlagen von heute bei 7,5 Megawatt. Hinzu kommt eine Steigerung der Volllaststunden und damit eine erhöhte Produktion von Windstrom je Anlage. Sie ist unter den Erneuerbaren Energien die kostengünstigste. Im Jahr 2011 lag die durchschnittliche EEG-Vergütung für Onshore-Windstrom bei unter 9 Cent je Kilowattstunde. Das bedeutet in der Konsequenz: Obwohl die Windenergie an Land fast die Hälfte des in Deutschland produzierten Erneuerbaren Stroms ausmacht, liegt auf der Kostenseite der Anteil der Windenergie an der EEG-Umlage bei unter 20 Prozent.
Nichtsdestoweniger ist für mich klar, dass der Bau und insbesondere auch die Höhe der Anlagen im engen Austausch mit den Bewohnern und unter möglichst großer Wahrung landschaftlicher Aspekte geplant werden sollte.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Alex Funk, MdB