Frage an Alexander Funk von Anneliese M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Funk,
wie stehen Sie eigentlich dazu, dass öffentliche Verwaltungen Opensource Software benutzen sollte? Neben der enormen finanziellen Einsparung (siehe z.B. München, und dort bitte nicht das von Microsoft bezahlte und von HP erstellte Gutachten heranziehen) geht es ja auch um die Rechte der Bürger. Lesen hierzu bitte http://www.danisch.de/blog/2011/06/16/warum-das-neue-cyber-abwehrzentrum-der-bundesregierung-so-nicht-funktioniert , insbesondere die aufgelisteten Punkte. In dem Artikel geht es zwar vorrangig um etwas anderes, aber inhaltlich ist zur Frage "warum proprietäre Software in der öffentlichen Verwaltung" dort alles beschrieben und ich schliesse mich seinen Argumenten an. Seiner Kritik an der Codequalität von Opensourcesoftware kann man nur bedingt zustimmen (einer der Vorteile liegt eben gerade in der deutlich gesteigerten Qualität derselben).
mit freundlichen Grüssen
Anneliese Müller
Sehr geehrte Frau Müller,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihren Lektüretipp. Ich stehe dem Einsatz von Open-Source-Produkten prinzipiell offen gegenüber. Insofern teile ich auch einige der von Kritikern genannten Punkte nicht.
Bereits in meiner Zeit als Mitglied des Saarländischen Landtages bin auf die Möglichkeiten von Open-Source in der öffentlichen Verwaltung aufmerksam geworden - insbesondere wenn es darum geht, die Kosten im IT-Bereich zu senken. Ich habe auf diese möglichen Potentiale hingewiesen und gebeten, einen Einsatz für die Verwaltung zu prüfen.
Insbesondere das Argument der Kostensenkung wurde dabei relativiert: Viele unterschiedliche Systeme sind im Einsatz, was dann wieder zu höheren Wartungskosten geführt hat. Gerade aus Gründen der Effizienz habe man sich dann für den Einsatz gängiger Lizenzsoftware entschieden.
Wichtig ist, dass letztlich der Anwender die für ihn günstigste und praktikabelste Lösung findet. Diese Entscheidung kann man als Abgeordneter der öffentlichen Verwaltung auch nicht abnehmen.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Funk, MdB