Wie ist ihre Stellung zu dem Deutschlandticket, nachdem Ministerpräsident Markus Söder das Angebot in dieser Form nicht weiter finanzieren will?

Guten Tag Julian H.,

das Deutschlandticket ist seit seiner Einführung ein gern genutztes Angebot, mit mittlerweile mehr als 13 Millionen Nutzerinnen und Nutzern – Tendenz steigend. Dennoch ist die Kritik von Ministerpräsident Dr. Markus Söder berechtigt. Da die Subventionskosten von drei Milliarden Euro für das Ticket zur Hälfte zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden, fehlt dieses Geld für dringend benötigte Investitionen in die Infrastruktur der Schienen und der Bahnsteige bzw. Bahnhöfe in Deutschland.

Zudem zeigt sich, dass durch das Deutschlandticket bislang nur 0,5 Prozent des Autoverkehrs verlagert werden konnten – was, ehrlich gesagt, angesichts der dafür aufgewendeten finanziellen Mittel eher enttäuschend ist. Dennoch scheint das Ticket seinen Beitrag zu leisten, indem es mehr Menschen dazu bewegt, häufiger Bus und Bahn zu nutzen. Im ersten Halbjahr 2024 sind die Fahrgastzahlen im ÖPNV im Vergleich zum Vorjahr durch den Einfluss des Deutschlandtickets um sechs Prozent gestiegen und nähern sich damit wieder den Auslastungszahlen, die vor der Pandemie erreicht wurden. Zudem war es noch nie so unkompliziert, mit Bus und Bahn in ganz Deutschland zu fahren.

Wie Sie sehen, hat das Deutschlandticket Vor- und Nachteile, und ich habe längst nicht alle Aspekte angesprochen. Was jedoch wichtig ist: Mit Blick auf die Zukunft müssen wir Lösungen finden, um ein so beliebtes Angebot nachhaltig zu gestalten und die Nutzung des ÖPNV und Regionalverkehrs weiter zu fördern. Für das Jahr 2025 hat die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag entschieden, das Ticket weiter zu unterstützen. Ich persönlich fahre sehr gerne mit der Bahn und den anderen öffentlichen Verkehrsmitteln und werde mich dafür einsetzen, dass das Ticket auch über das Jahr 2025 hinaus erhalten bleibt. 

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Engelhard