Frage an Alexander Dobrindt von André M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Generalsekretär Dobrindt,
gestern hat die CSU in Passau wieder den "politischen Aschermittwoch" begangen und dabei kräftig auf den politischen Gegener eingedroschen. Dagegen ist im politischen Geschäft ja auch nichts einzuwenden ... wenn ... ja wenn die CSU nicht den Anspruch hätte, die Seele des katholischen Bayerns zu sein.
Ihnen muß ich sicher nicht erklären, daß der Aschermittwoch für uns Katholiken als Beginn der österlichen Bußzeit in besonderer Weise dazu einlädt, einmal einen kritischen Blick AUF SICH SELBST zu werfen. "Kehre um" hören wir, wenn der Priester uns mit dem Aschekreuz bezeichnet.
Nun zur Frage: Wäre es für christliche Partei nicht angemessen, in Zukunft den politischen Aschermittwoch in dieser Weise zu begehen, als einen Tag der Selbstreflektion?
Auf Ihre Antwort freut sich
André Meyer
Sehr geehrter Herr Meyer,
vielen Dank für Ihre Anfrage und für Ihr Interesse an der CSU.
Beim Politischen Aschermittwoch in Bayern handelt es sich um eine alte bayerische Tradition: Seine Wurzeln liegen bereits im 16. Jahrhundert, als sich 1580 die Bauern in Vilshofen zum Roßmarkt trafen. Seit dem 19. Jahrhundert nutzten die Marktteilnehmer auch die Gelegenheit, um zunehmend über Politik zu diskutieren.
Auch heute erfahren wir beim Politischen Aschermittwoch der CSU eine riesige Resonanz mit mehreren tausend Teilnehmern. Der Politischer Aschermittwoch ist eine echte bayerische Institution. Er ist, wie Sie wissen, ja auch ein echter Exportschlager, den andere Parteien innerhalb und außerhalb Bayerns zu kopieren suchen.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Dobrindt, MdB