Frage an Alexander Alvaro von Martina R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Alvaro,
ich möchte von Ihnen wissen, ob auch Sie für die Arzneimittellösung bzgl. der E-Zigarette gestimmt haben. Ich kann nicht verstehen, wie es zu dieser Lösung kommen konnte. Die E-Zigarette ist nichts anderes als ein innovatives technisches Gerät mit dem man ein neues Genussmittel dampfen kann. Rein zufällig hat es Millionen Menschen weltweit dazu gebracht, endlich mit dem Rauchen aufhören zu können, ohne auf Nikotin verzichten zu müssen. Was bedeutet das Gerät in Verbindung mit dem Liquid für mich und Millionen anderer Menschen? Wir können am Ritual des Rauchens festhalten ohne dass Verbrennung stattfindet. Wir ziehen am Mundstück, wir atmen Dampf ein und pusten Dampf wieder aus. Die meisten mit Nikotinliquid, aber auch viele mittlerweile ohne Nikotin. Den positiven Effekt haben wohl alle, eine Verbesserung der Gesundheit u. Kondition. Aber es ist was es ist. Ein Genussmittel, dass rauchen !simuliert! Warum soll diese Produkt, das eine Revolution auf dem Weltmarkt bedeutet, gleichgestellt werden mit Nikotinkaugummis usw.? Wir dampfen nicht weil wir mit dem Nikotinkonsum aufhören wollen, wir dampfen weil wir mit dem krebserregenden Rauchen aufhören wollen! Die Regierung und die Krebsforschung hat uns jahrelang gepredigt, wie schädlich Rauchen ist und trotzdem haben es viele Menschen nicht geschafft aufzuhören und wie viele sind elend gestorben? Warum sollen wir Dampfer nicht wie Zigarettenkäufer unser Produkt ebenso außerhalb der Apotheke kaufen dürfen? Warum nicht ähnlich wie Videotheken off- und online Dampfershops, Eintritt und Verkauf ab 18, mit Warnhinweisen und Kindersicherung für alle Liquide usw.? Eine Apotheke kann die Produktvielfalt die wir mittlerweile haben nicht bieten, allein schon aus Platzgründen! Aber genau diese Produktvielfalt hat dazu geführt, dass die Anzahl der Dampfer dermaßen gestiegen ist. Jeder kann sein individuelles Produkt kaufen.
Können Sie meine Gedanken u. Sorgen verstehen?
Mit freundlichem Gruß, Martina Rath
Sehr geehrte Frau Rath,
vielen Dank für Ihr Schreiben.
Ich bin kein Mitglied des Umweltauschusses, lege Ihnen meine Ansicht jedoch gerne dar:
Der Umweltausschuss des EU Parlaments bereits im Juli entschieden, dass die E-Zigarette dem Arzneimittelrecht unterworfen werden soll. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die elektronischen Zigaretten von nun an ausschließlich in Apotheken erhältlich sein werden. Die einzelnen EU Mitgliedstaaten sind dafür zuständig, dass die E-Zigaretten weiterhin auch außerhalb von Apotheken erhältlich sind. Ob das Plenum dies bestätigen wird, wissen wir erst im Oktober.
Die Auffassungen über die elektronischen Zigaretten unterscheiden sich in mehreren Punkten, sodass es noch keine einheitliche Meinung darüber gibt, ob das E-Dampfen als Arzneimittel angesehen werden soll oder nicht. Generell fällt das E-Dampfen jedoch nicht unter die Arzneimittel und kann deshalb nicht verboten werden. Ich gebe Ihnen Recht, dass die E-Zigarette als weniger schädlich als andere Zigaretten bezeichnet werden kann, jedoch existieren auch hier noch zu unterschiedliche Ansichten über die tatsächlichen Auswirkungen dieses Produkts.
Die E-Zigarette mit einem Arzneimittel gleichzustellen ist meiner Meinung nach nicht richtig. Wie bereits mein Kollege Herr Chatzimarkakis auf dieser Plattform schrieb, sind wir Liberale der Auffassung, dass Verbraucher eigenständige und eigenverantwortliche Entscheidungen treffen können, weshalb ein Produktverbot der letzte Schritt sein sollte.
Welche die finale Entscheidung des Europäischen Parlaments zu diesem Thema sein wird, kann ich Ihnen derzeit leider noch nicht sagen, da die Debatte zu diesem Thema auf den 8. Oktober und darauffolgende Tage vertagt worden ist. Wenn sie daran interessiert sind der kommenden Plenarsitzung zu folgen, können Sie dies unter dem folgenden Link tun:
http://www.europarl.europa.eu/portal/en
Ich hoffe ich habe Ihr Anliegen ausreichend beantworten können.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Alvaro