Frage an Alexander Alvaro von Wolfgang Tatschke s. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Alvaro,
wären Sie bereit, eine parlamentarische Initiative zur Förderung alternativer Energien gemäß Artikel 225 AEUV wie nachstehend dargestellt zu initieren?
Ich denke dabei an eine Initiative in Form eines EuroAfroPlans ähnlich dem Marshallplan nach dem Ende des 2. Weltkrieges.
Dieser EuroAfroPlan sollte finanziell das bereits bestehende Projekt DESERTEC im Bereich der nordafrikanischen Staaten fördern.
Hierdurch könnte sichergestellt werden, dass diese Staaten unabhängig von der Erdölförderung wären und eine Vielzahl von Arbeitsplätzen geschaffen würden.
Europa wäre Nutznießer durch die Belieferung von elektrischer Energie und Bereitstellung der Technologie.
Die Realisierung dieses Projekts würde zusätzlich eine befriedende Kooperation der beteiligten Staaten und die Erhöhung des Lebensstandards in der Region der nordafrikanischen Staaten zur Folge haben, was die wesentliche Basis einer Demokratisierung der dortigen islamischen Staaten wäre.
Nach einer Berechnung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ist zur Realisierung des Projekts eine Investitionssumme von 400 Milliarden Euro bis zum Jahr 2050 erforderlich.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Tatschke
Fundstellen:
http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-5885/9548_read-18787/
http://de.wikipedia.org/wiki/Desertec
http://dokumentation.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,1872,8175856,00.html
Sehr geehrter Herr Tatschke,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
die FDP sieht in dem Project DESERTEC eine große Chance, langfristig 100% der Energie aus erneuerbaren Ressourcen zu gewinnen.
Wir unterstützen diese Initiative, die von vielen Unternehmen und Organisationen getragen wird. Jedoch gibt es zur Zeit noch keinen detaillierten Finanzierungsplan und viele Fragen zum Ablauf des Projekts sind noch nicht geklärt. Aus der EU wurde aber bereits 1 Milliarde Euro für die Anschubfinanzierung zugesagt. Ich könnte mir vorstellen, dass eine reguläre Kofinanzierung aus dem EU Budget möglich wäre. Im Rahmen der Union für das Mittelmeer arbeitet die EU bereits heute eng im Bereich des Handels und der Wirtschaft mit den Mittelmeeranrainern zusammen. In 2010 hat die Kommission außerdem ein Projekt namens "Paving the way for the Mediterranean Solar Plan" initiiert, um die Entwicklung und bessere Nutzung der Solarenergie in den nordafrikanischen Partnerländern zu unterstützen und die dortige wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.
Auch setzen sich die Europäische Kommission und der deutsche Energiekommissar Oettinger in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament dafür ein, den Netzausbau in der Union zu verbessern und durch sogenannte "smart-grids" eine leistungsfähige Energieinfrastruktur aufzubauen, die entscheidend ist, wenn es um Energieversorgung aus regenerativen Quellen geht. Um die Grundlastfähigkeit der regenerativen Energien zu gewährleisten müssen solche "intelligenten Netze" weiter ausgebaut und gefördert werden.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnte.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Alvaro