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Albert Füracker
CSU
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Frage von Maximilian K. •

Frage an Albert Füracker von Maximilian K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Füracker,

in Anbetracht der derzeitigen Situation der Studenten an den Bayerischen Hochschulen, bedingt durch den doppelten Abiturjahrgang, ist es derzeit schwierig am oder in der Umgebung eines Studienortes eine Wohnung zu finden.

In Neumarkt hat man noch die Möglichkleit die Hochschulen Regensburg oder Erlangen-Nürnberg mit der Bahn durch Pendeln in ungefähr der selben Zeit zu erreichen.

Was die Preisgestaltung der Fahrten zum Hochschulstandort zwischen beiden Standorten betrifft gibt es jedoch erhebliche Unterschiede.

Studenten, die nach Regensburg pendeln zahlen für das Semesterticket (nicht monatlich) derzeit 47,38 € für den ganzen Regensburger Verkehrsverbund.

Studenten, die nach Erlangen pendeln zahlen pro Monat 147,70 €.

Wenn man davon ausgeht, dass in der vorlesungsfreien Zeit auch Seminare, Praktika, Prüfungen etc. stattfinden, kann man hier pro Semester mit Fahrtkosten von ca. 600 bis 900 € rechnen.

Also bestenfalls das 12 fache !!! im Vergleich zum RVV.

In anderen Bundesländern wie z.B. Thüringen gönnt man den Studenten sogar für das ganze Semester ein landesweites Bahnticket zum günstigen Preis von 44,90 €.

Welche Initiativen strebt die Bayerische Staatsregierung an, auch im Hinblick auf die Verbesserung der Wohnungssituation an den Hochschulstandorten, insbesondere im Bereich des VGN, Fahrtkosten für jeden bezahlbar zu machen und wann sollen sie in kraft treten.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Krauser,

für Ihre beiden Mails danke ich Ihnen herzlich. Als Vater von vier Kindern kann ich Ihre Sorgen bezüglich eines kostengünstigen Semestertickets für Ihre Tochter gut nachvollziehen. Ich habe mich deshalb bereits an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH (VGN) mit der Bitte gewandt, ein Semesterticket einzuführen bzw. kostengünstige Fahrkarten für Studentinnen und Studenten aus dem Landkreis Neumarkt sowie anderen betroffenen Landkreis im Nürnberger Umland anzubieten.

Ein Semesterticket beruht in Bayern auf einem Vertrag zwischen dem Studentenwerk und dem bzw. den entsprechenden Verkehrsunternehmen in einer Stadt bzw. Region. Die Geltungsgebiete und der genaue Leistungsumfang der Semestertickets werden in den Verträgen individuell festgelegt und sind deshalb sehr unterschiedlich. So kommt es dazu, dass z.B. in Regensburg nur die lokalen Verkehrsmittel benutzt werden können.

Bei einem Semesterticket handelt es sich in der Regel um ein solidarisches System, bei dem sich alle Studierenden beteiligen müssen. Daher stößt es auch nicht bei allen Studierenden auf Zustimmung. Grundsätzlich gilt, je größer der Einzugsbereich, desto höher sind auch die Kosten. So haben z.B. in München die Studierenden die Einführung eines Semestertickets in einer Umfrage abgelehnt. Zur aktuellen Situation im Gebiet des VGN verweise ich auf dessen Homepage http://www.vgn.de/10c77d44-85eb-d171-0842-82dab265ca49

Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Krauser, aber nicht nur diesen Aspekt, sondern die Bildungs- und Hochschulpolitik in Bayern insgesamt zu betrachten.

So hat auch die jüngste Studie der Bertelsmann-Stiftung, der Deutsche Lernatlas, klar ergeben, dass die Rahmenbedingungen zum Lernen in Bayern bundesweit mit Abstand die besten sind: Bayern ist das Bildungsland Nr. 1! Alles Details dazu auf www.bertelsmann-stiftung.de

Die in der Studie festgestellten erstklassigen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Bildung der Menschen in Bayern beziehen sich sowohl auf die Ballungszentren und Städte wie auch auf den ländlichen Raum. Auch der Landkreis Neumarkt schneidet hier übrigens hervorragend ab: besser als alle anderen außerhalb Bayerns untersuchten Städte und Kreise! Nur auf der Grundlage des differenzierten und durchlässigen Bildungssystems und eines ausgesprochen leistungsfähigen Hochschulwesens hat sich Bayern diesen Platz erarbeiten können.

Die Bestätigung der Leistungsfähigkeit des differenzierten Schulwesen mit seiner hohen Durchlässigkeit durch diese und andere Studien ist für uns gleichzeitig auch Ansporn, kraftvoll in Bildung und damit in die jungen Menschen mit ihren unterschiedlichen Begabungen zu investieren. Deshalb hat das Bayerische Kabinett am vergangenen Wochenende auf seiner Klausurtagung zum Nachtragshaushalt 2012 beschlossen, insgesamt 15,7 Milliarden Euro in die Bildung zu investieren - das ist ein Drittel des Gesamthaushalts des Freistaats. Damit werden wir auch die Wissenschafts- und Forschungslandschaft in Bayern weiter ausbauen. Dazu zählt der Einstieg in den Aufbau 10.000 weiterer Studienplätze. Konkret sind das 400 zusätzliche Personalstellen für die Hochschulen in 2012.

Ich kann Ihnen versichern, sehr geehrter Herr Krauser, dass wir alles dafür tun, dass Bayern auch in Zukunft das Bildungs- und Hochschulland Nr. 1 bleibt! Ihrer Tochter wünsche ich viel Glück und Erfolg für Ihr Studium.

Sobald ich von der VGN eine Antwort erhalte, werde ich mich wieder an Sie wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Albert Füracker, MdL

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