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Agnes Hasenjäger
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Frage von Detlef F. •

Frage an Agnes Hasenjäger von Detlef F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Guten Tag,

wie stehen Sie zur Rente mit 67 Jahren und der Jugendarbeitslosigkeit?
Es heißt doch immer es werden Millionen für die Jugendarbeitslosigkeit ausgegeben.Wäre es nicht sinnvoller das Geld in die Rente zu stecken damit Ältere Arbeitnehmer früher in Rente gehen könnten und dammit den Jugendlichen den Weg aus der Arbeitslosigkeit frei mschen. Es kann doch nicht sein,das die Älteren immer länger arbeiten müssen und dafür dir Jugendlichen arbeitslos werden. Ich häte gerne eine detalierte Antwort darüber.

Mfg Detlef Fleischer

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Fleischer,

Sicher ist die Rente mit 67 ein großer Fehler – eigentlich ist es ein Renten-Kürzungsprogramm, denn wer mit 65 nicht mehr kann, wird durch Abzüge von der Rente gestraft.

Als Begründung wird immer der Demografische Wandel (und es ist doch schön, wenn mehr Menschen gesund alt werden) angeführt. Dieser lief doch parallel zum technologischen Wandel. Seit den 50gern wurden Millionen Arbeitsplätze durch Maschinen mit weniger Arbeitenden betrieben, die Produktionsmenge wuchs trotzdem. Den Nutzen steckten sich die Unternehmer stillschweigend in die Taschen. Hätte man diese Veränderungen durch Einführung einer „Maschinensteuer“ (Modelle von Ex-Arbeitsminister Ehrenberg) – durch Zahlung der Sozialabgaben nach Betriebsergebnissen und nicht nach Lohnsumme - zugunsten der Beschäftigten abgeschöpft, ständen diese Werte für die Renten zur Verfügung.

Die LINKE fordert, dass alle Erwerbseinkommen zur Rentenversicherung beitragen – ohne Beitragsbemessungsgrenzen – so ist genug da für die Wiederherstellung des Rentenniveaus auf 53%. Für Schlechtverdienende fordern wir eine Mindestrente von 1050 €, da durch unterbrochene Arbeitsbiografien immer mehr Renten unter der Armutsgrenze liegen.

Ich glaube, es ist gar nicht nötig, die Sicherung der Renten und die Förderung der Jugend gegeneinander zu stellen. Wenn wir endlich die Reichen – die 10 %, denen 66,6% der Vermögen gehören – kräftig besteuern, ist genug für Alle da. Dafür arbeite ich im Bündnis UmFairteilen mit, in dem Gewerkschaften, Sozialverbände und Gruppen wie attac zusammenwirken. Am 7.9.13 wollen wir dieses Anliegen in die DGB-Demo in Hannover mit einbringen.

Ich denke, es ist entscheidend für unsere Zukunft, dass Jugendliche nach einer Schulzeit, die ihr Selber-Denken, ihre Kreativität und ihre Kritikfähigkeit fördert, gut ins Berufsleben kommen. Das ist doch das schlimmste: dass Jugendliche nie erleben, etwas geschaffen zu haben, gebraucht zu werden, mit Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, dazu zu gehören. Arbeit ist doch nicht nur Geld verdienen!

Mit freundlichen Grüßen

Agnes Hasenjäger