Frage an Agnes Hasenjäger von Stefan S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Hasenjäger,
Ich gehöre zu einer Gruppe von ehemaligen Zigarettenrauchern. Die meisten von uns haben vor dem Umstieg auf die e Zigarette - teils über Jahrzehnte - geraucht und dabei oftmals vergeblich versuch, mit dem Rauchen aufzuhören. Seit einigen Jahren gibt es mit der „e Zigarette“ nun die Möglichkeit, das Nikotin inhalieren, ohne die enorme Schadstoffkonzentration der herkömmlichen Tabakverbrennung mit aufzunehmen - für mich und viele andere eine Art "goldener Mittelweg".
Bislang waren die Geräte und Liquide über Internet- und Offlinehandel zu erwerben, da Benutzung und Vertrieb weder in der Tabakverordnung noch im Arzneimittelgesetz geregelt wurden. Es gibt eine breite Geräteauswahl und jeder findet je nach seinem Bedarf passende das Gerät und die Geschmacksrichtung seiner Wahl. Der ENVI-Ausschuss hat nun einen Gesetzesentwurf zur Regelung dieser Angelegenheit vorgelegt, dessen Umsetzung letzten Endes das Aus für die elektronische Zigarette bedeuten würde. Dies ist für mich nicht akzeptabel - zumal die Abstimmung an sich anscheinend bereits einige "Formfehler" beinhaltete. Es geht um nichts weniger als unsere Gesundheit, denn ich möchte nicht wieder zur Tabakzigarette zurückgreifen. Im Übrigen schone ich mit der „elektronische Zigarette“ auch meine Mitbürger.
Zwischenzeitlich liegen zahlreiche Untersuchungen vor, die das "eletkronische Rauchen" als die weniger schädliche Alternative belegen. Auch das Thema Passivrauchen wurde diesbezüglich untersucht. Wenn Sie dazu Fragen haben, kann ich Ihnen weitere Sachinformationen gerne zukommen lassen.
In Bezug auf die bevorstehende Bundestagswahl würde ich mir gerne ein Bild von Ihrer Partei machen und frage ich Sie hiermit ganz direkt nach Ihrer Haltung zu diesem Thema.
Ich bedanke mich mit freundlichen Grüssen
Stefan Schmedes
Sehr geehrter Herr Schmedes,
sicher bin ich als Nicht-Raucherin seit Geburt – ohne Unterbrechung – die falsche, um auf Ihre Frage zu antworten. Die Linke hat in ihrer Programmatik auch keine Partei-Stellungnahme dazu.
Ich denke, als Mittel zur Reduzierung des Nikotinkonsums ist die e-Zigarette vielleicht ein Weg. Ich habe gesehen, wie schwer dieser Weg für langjährige Raucher ist. Andererseits höre ich von Fachleuten, dass auch diese Inhaltsstoffe gefährlich sind, sodass Einschränkungen gefordert werden. Vielleicht könnte Apothekenverkauf nur an entwöhnungswillige Raucher eine Lösung sein?
Mein Hauptanliegen wäre die Frage, wie man überhaupt gegen Süchte angeht. Ich sehe doch, wie die Industrie Süchte fördert, um mehr Absatz und damit Profit zu machen – ob es um Alko-Pops, Zigaretten, Medikamente oder auch um Zucker in Kindernahrung geht. Wer süchtig ist, konsumiert nicht mehr freiwillig, sondern unter Zwang. Verbot von Werbung für Schädliches wäre ein winziges aber nötiges Mittel.
Ich selbst bin nie Raucherin geworden, weil meine Mutter mich als Kind so ernst nahm, dass ich nie durch Rauchen zeigen mußte, dass ich „groß“ bin. Insofern ist es meiner Ansicht nach vor allem eine Frage des Umgangs mit Kindern und Jugendlichen, dass sie gegen den Druck zur Sucht stark gemacht werden.
Mit freundlichen Grüßen
Agnes Hasenjäger