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Adelbert Ringwald
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Frage von Ute L. •

Frage an Adelbert Ringwald von Ute L. bezüglich Gesundheit

Guten Tag,

schon allein durch jahrelangen beruflichem Streß habe ich immer gekränkelt. Der erste Weg dabei ist immer zum Arzt. Beim Arzt wird man durchgeschleust, erstens weil er so ein geringes Zeitkontingent für den Patienten hat und zweitens, weil der Arzt studiert hat, in 1. Linie Pharmazeutika zu verordnen. Mit den chemischen Arzneimitteln wird jedoch nicht geheilt, sondern die nächste Krankheit bereits ausgelöst, wenn das auch nicht umgehend oder gar in absehbarer Zeit ist. Wer oft zum Arzt geht, ist auch dem besten Wege sich auf ein Pflegeheim zuzuarbeiten und zwar als Kunde dort. Mir ist vollkommen klar, daß die Pharmaindustrie eine sehr große Lobby in diesem Land hat, aber es ist an der Zeit den Menschen die Augen zu öffnen, denn finanzierbar ist diese Handhabe auf Dauer auch nicht. Und das nicht allein, weil die Arzneien in Deutschland so teuer sind.

Wie kann der Weg aus diesem Teufelskreislauf aussehen?

Ute Lyko

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Lyko,

dies ist ein Resultat der AGENDA 2010-Politik von Schröder. Alles privatisieren auch im Gesundheitswesen (Krankenhäuser, Unikliniken), und die Hausärzte sind in diesem Privatisierungswahn ein Störfaktor. Es wird zur Zeit zum Sturmangriff auf die kommunalen Krankenhäuser und Unikliniken geblasen. Hausärzte werden von den Medien als raffgierige Götter in weiß hingestellt. Wie aus einer anderen Frage an mich und meine Antwort hierzu ersichtlich ist ,mischt die Rhön Klinikum AG kräftig mit. Diese hat eine Kapitalerhöhung von 500 Mio € vorgenommen, um die durch die Gesundheitsreformen marode gemachten Kliniken heuschreckenmässig für einen Apfel und ein Ei zu ergattern.
Bei Gesundheitsreformen muss man immer sehen,wem in der Wirtschaft nützt diese. Dementsprechend werden diese von den Lobbyisten in Berlin gestaltet. Unser vielgelobter Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg (mir nicht nachvollziehbar für was dieser gelobt wird), vergibt Aufträge an Anwaltskanzleien um ein Gesetz zur Banken-Zwangsverwaltung für uns zu entwerfen. Dies ist eine weitere Entdemokratisierung und Privatisierung der Legislative in Deutschland. Wozu sind die ganzen Beamten in den Ministerien da, um Mikado zu spielen?, oder tatsächlich Gesetzesvorlagen zu erarbeiten? Die externen Beratungsaufträge werden in Millionenhöhe an angebliche Spitzenanwaltskanzleien vergeben. Was wird dort wohl herauskommen? Sicher nichts gutes.

Die Pharmaindustrie hat eine starke Lobbyistenmannschaft in Berlin und Brüssel sitzen. Ärzte werden auf kostenlose Schulungen mit musikalischer Livebandunterhaltung eingeladen, ohne 1€ Kostenbeteiligung. Was denken Sie was diese Ärtze dann verschreiben!!
Allerdings müssen die Ärtze auf zusätzliche Einnahmen schauen, da diese durch die Gesundheitsreformen erheblich ihrer finanziellen Grundlage beraubt wurden. Dies hat zum Ziel, so wenig wie möglich niedergelassene Ärzte zu haben, damit die Patienten zum Fließband in die verheuschreckten gewinnmaximierten privatisierten Kliniken gehen müssen.Dort ist der Mensch dann nur noch eine Humanresource, die gemolken werden muss. Damit manche sogn. "Spitzenmanager" Millionengehälter abkassieren können, sowie die Anteilseigner eine Kapitalrendite von 25% (Ackermannsche neoliberale Rechenformeln)erhalten können. Vor kurzem sagte mir ein Arzt, dass die Ärzte nun auch gemerkt haben, dass man die CDU, FDP, SPD nicht mehr wählen kann. Diese die trotzdem diese Parteien noch wählen sind richtige Hardliner.
In diesem System müssen Mitarbeiter immer funktionieren, und an der Arbeitsbelastungsgrenze, oder darüber hinaus permanent arbeiten.Dass Sie diese Probleme haben wundert mich nicht. Die Pharmaindustrie müsste auch dem Gemeinwohl verpflichtet sein. Auch ist es nicht nachvollziehbar warum gerade in D die höchsten Arzneimittelpreise erzielt werden. Bei der Kostenrechnung legt man eben mal die Fixkosten auf eine kleine Medikamentenmenge um,und erhält dann einen nachvollziehbaren hohen Preis. Nur sagt dann keiner, dass ein vielfaches der Menge hiervon dann verkauft wurde. So erhält man exorbitante Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit, nähmlich uns.
Auch bei den 330 Kassenvorständen muss endlich gespart werden. Die Patientenvettreter müssen ein tatsächliches Mitspracherecht erhalten, und nicht nur Alibianwesenheit ohne Mitwirkungs,- und Mitspracherecht. Erst dann wird diese Praxis sich ändern. Unter CDU/FDP würde das letzte Verbliebene hyperbeschleunigt abgebaut werden.
Es ist eine gesamtgesellschaftspolitische Es ist DIE Aufgabe eine solidarische soziale Bürgerversicherung aufzubauen. Für das steht DIE LINKE. Ich hoffe sie haben erkannt wie ernst die Lage ist, und werden dementsprechend uns wählen mit der Erst-, und Zweitstimme. Ich wünsche Ihnen alles gute sowie eine gute Besserung und verbleibe

mit solidarischen Grüßen

Adelbert Ringwald