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Adam Bednarsky
DIE LINKE
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Frage von Ingo D. •

Haltung zum Ukrainekrieg: weitere Unterstützung, auch militärisch gegen den Aggressor Putin. Falls nein, bitte begründen. Danke

Hallo Herr Dr. Bednarsky,
ich bin willens, Ihnen meine Erststimme für den Einzug in den Landtag zu geben. Ich bin traditioneller Linkswähler, sehe mich jetzt aber vor eine Gewissensfrage gestellt. Sie sind Historiker, also kennen Sie auch die Folgen des Münchner Abkommens. Ich möchte nicht, dass dieser fatale Fehler gewissermaßen wiederholt wird. Die Briefwahlunterlagen liegen auf meinem Schreibtisch. Zu meinem Bedauern muss ich meine Entscheidung von Ihrer Antwort abhängig machen. Ich weiß, dass dies keine Frage der Landespolitik ist; dennoch halte ich diese für eine eminent wichtige Angelegenheit.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit und Geduld angesichts meines langen Schreibens
Ingo D. .(59), Leipzig

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr D.,

ich danke Ihnen für die Frage und versuche Sie, in diesem Rahmen bestmöglich zu beantworten. Wir wissen beide, dass die Antwort schwierig ist und unsere Gesellschaft in der Breite aufwühlt.

Sie haben in der Fragestellung durch die Thematisierung der sog. "Appeasement-Politik" einen bzw. ihren Standpunkt bereits skizziert.

Ich will es an dieser Stelle so kurz wie möglich machen, aber ich denke, dass wir darüber hinaus gern in den Dialog treten können. Die Position der Partei Die Linke kann sehr kurz in diesem Flugblatt, welches zum Ostermarsch 2024 gedruckt wurde, nachgelesen werden.

Parolenhaft verkürzt lautet meine Forderung: Mehr Diplomatie wagen, wir müssen friedenstüchtig werden. Der heutige Kolumnist Heribert Prantl hat diesbezüglich äußerst kluge Gedanken in seinem Buch zusammengefasst, auch Daniela Dan ist eine hellwache Intellektuelle, deren Einschätzung ist zu der von Ihnen angesprochen Thematik teile - siehe Link.

Insbesondere vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte und dem Leid und Elend, welches im 2. Weltkrieg über die Sowjetunion gebracht wurde, sehe ich die Verantwortung dieses Landes sich in besonderer Art und Weise, an diplomatischen Lösungen des Ukrainekrieges zu beteiligen bzw. diese zu fördern.