Frage an Achim Großmann von Felix S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Grossmann
Alle Hochachtung vor Ihrem Mut, als Abgeordneter sich öffentlich den Fragen der deutschen Bürger zu stellen und ihnen ausführliche Antworten zukommen zu lassen.
Als Schweizer fühle ich mich nicht befugt, Sie in eigenen Angelegenheiten zu befragen. Hingegen möchte ich als neutraler Beobachter kurz Stellung nehmen zu Ihrer Antwort auf eine Anfrage von Herrn Helmut Pirkl betreffend 9/11. Die Art, wie Sie "nur dieses Datum" beiseiteschieben, um dann all die Untaten der Taliban aufzuzählen, offenbart einen sonderbar selektiven Umgang mit der Geschichte und mit der Gewichtung ihrer Ereignisse.
Von Bülow habe ich ebenfalls gelesen. Ich stütze meine Beurteilung von 9/11 und auch der wichtigsten Ereignisse vorher und nachher auf noch gewichtigere Quellen, nämlich die Lektüre des Kean/Hamilton Reports selbst sowie der meisten Bücher von Prof. David Griffin (emeritierter Professor für Religionsphilosophie an der Claremont University in Kalifornien und als solcher weltbekannt als Mitbegründer der Prozesstheologie - also in seinem eigenen Fach alles andere als ein "Hinterbänkler" oder Gelehrter im Elfenbeinturm).
Die Taliban als Begründung für den Afganistaneinsatz der deutschen Bundeswehr: warum wehren Sie sich nicht gleichermassen dagegen, dass Millionen Menschen im mindestens so diktatorisch regierten Burma wochenlang auf lebensrettende Hilfe warten müssen? Lässt man die Leute dort einfach verhungern, weil die Presse die Leute nicht mit stets den gleichen Meldungen langweilen will - wie viele andere Millionen Menschen, die es nie in die Schlagzeilen geschafft haben? Was ist mit den Wahlen in Simbabwe, die jeder demokratischen Regel Hohn sprechen?
Viele Bürger in Deutschland und in Europa fühlen sich verschaukelt durch die abwimmelnden Antworten der Politiker auf ihre Fragen und wollen endlich ernst genommen werden.
Ihnen könnte ich es vielleicht zutrauen, solche Antworten zu wagen. Warum tun Sie es dann nicht?
Mit freundlichen Grüssen
Felix Sachs
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