Sie treten für den Sozialismus ein. Abgesehen davon, dass er nicht zur Wahl steht, was sagen sie zu dem Argument: Gute Idee, aber der Mensch ist dafür nicht gemacht?
Die Behauptung, dass der Menschen an sich für eine solidarische Gemeinschaft nicht gemacht wäre, dass er nur an sich denken würde, ist eines der typischen Argumente des moderne Antikommunismus. Dabei ist das Konkurrenzdenken nichts anderes als eine Widerspiegelung der kapitalistischen Wirklichkeit. Wer in diese Gesellschaft hineingeboren wird, wird mit diesem Denken infiltriert. Wer Karriere machen will, kann das im Kapitalismus nur gegen seine Mitbewerber. Alles ist auf den persönlichen Vorteil ausgerichtet. Aber das macht nicht das Menschliche aus, sondern ist nur Ausdruck der vorherrschenden bürgerlichen Ideologe. Sich dem zu entziehen ist schwer, aber es gibt auch andere Erfahrungen. Ein erfolgreicher Streik geht nur mit Solidarität. Wie selbstlos Menschen helfen, wie viel Empathie sie aufbringen, dass zeigte sich an der selbstlosen Hilfe vieler Menschen in den Flutgebieten in diesem Sommer. Unter solchen Bedingungen treten die wesentlichen menschlichen Eigenschaften zum Vorschein, wird die kapitalistische und die kleinbürgerliche Denkweise des Eigennutz überwunden. Wir können sicher sein, dass die Menschheit nicht in einer kapitalistischen Barbarei untergehen will. Die wachsende Stimmung im Land, dass die Naturzerstörung, die Bedrohung der sozialen Lage oder die wachsende Weltkriegsgefahr keine Zukunft haben dürfen, dass sich etwas grundsätzlich ändern muss, ist ein Beleg dafür. Dem Sozialismus wird deswegen eine neue Offenheit entgegen gebracht. Ich nutze den Wahlkampf, um darüber zu diskutieren und empfehle, die Sympathie für diese Richtung mit einer Stimmabgabe zum Ausdruck zu bringen.
Mit freundlichen Grüßen