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Aaron Spielmanns
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Frage von Silke M. •

Sehr geehrter Herr Spielmannszug, worauf bezieht sich Ihr Plakat zur Arbeitslosigkeit?

Ich hoffe nicht nur auf die Mitarbeiter von RWE, die im Strukturwandel mit einer guten Abfindung nach Hause geschickt werden. Wie sieht es mit den Berufstätigen anderer Sparten aus, z. B. in der Kindertagespflege? Wir Mitarbeiter im Offenen Ganztag werden gemessen an unserer Leistung insbesondere während der Lockdowns kaum oder gar nicht angemessen honoriert. Warum bekommen wir keinen Corona Bonus, ähnlich wie das Pflegepersonal, denn wir haben all die Zeit der Lockdowns in der Not Betreuung gearbeitet. Zusätzlich müssen wir, um vernünftig über die Runden zu kommen, wenn kein Ehemann mit verdient, eine geringfügige Beschäftigung annehmen. Wie setzen Sie sich für einen höheren Mindestlohn ein? Wie sehen Sie ein bedingungsloses Grundeinkommen?

Freundliche Grüsse

Silke Müller

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Müller,

vielen Dank für Ihre Anfrage! Es schmerzt mich zu hören, dass Ihre Arbeit nicht angemessen entlohnt wird - besonders da es eine elementar wichtige Arbeit ist. Unsere Schüler:innen brauchen einen guten Ganztag! 

Zu Ihrer Frage:

Das Plakat bezieht sich primär auf den Verlust von insgesamt 16.000 Arbeitsplätzen durch den bevorstehenden Kohleausstieg und die sozialen Schwierigkeiten und arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen, die sich daraus für unsere Region ergeben. Von den 8.000 alleine bei RWE wegfallenden Arbeitsplätzen werden lediglich 3.000 Menschen das Anpassungsgeld bekommen. 

Dieser Arbeitsplatzverlust kann auch langfristige Folgen auf nicht mit der Kohle in Bezug stehende Gewerke haben, wie beispielsweise Erzieher:innen oder Mitarbeitende im Bildungssystem generell. Denn wenn die Arbeitsplätze in der Kohle nicht sukzessive durch neue, nachhaltige, klimafreundliche Industriearbeitsplätze ersetzt werden, kann es zu einem Aussterben der Dörfer und Landstriche kommen. Dies würde auch dazu führen, dass Infrastrukturen und andere Wirtschaftszweige nicht mehr genutzt und entsprechend auch ausdörren würden.

Daher ist es  für unsere Region von höchster Bedeutung, den Strukturwandel zu bewältigen, die wegfallenden Arbeitsplätze zu ersetzen und dadurch den Wohlstandsfaktor in unserer Region nicht wegfallen zu lassen. Das ist mein größtes Anliegen.

Als Kandidat werde ich mich für einen Mindestlohn von mindestens 12 € brutto pro Stunde einsetzen. Außerdem möchte ich mich dafür einsetzen, dass geringfügige Arbeitsverhältnisse weniger werden und sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse wieder die Regel sind. 

Die Frage nach dem bedingungslosen Grundeinkommen ist eine berechtigte, insbesondere wenn wir irgendwann in einem Zeitalter sind, indem es aufgrund von Automatisierung und Digitalisierung mal weniger Arbeitsplätze als Arbeitnehmende gibt. Grundsätzlich bin ich dem Gedanken eines Grundeinkommens nicht abgeneigt, möchte jedoch zunächst verschiedene Konzepte kennenlernen und mich weiter mit der Thematik auseinandersetzen.

 

Mit besten Grüßen

Aaron Spielmanns