Fragen und Antworten

Die Schöpfung bewahren - hilf uns dabei
Antwort von Martin Schmeding
Bündnis 90/Die Grünen
• 17.08.2017

(...) Ich trete seit Jahren für eine stärkere BÜRGERBETEILIGUNG auf kommunaler Ebene ein. Insbesondere bei öffentlichen Bauprojekten von erheblicher finanzieller Tragweite halte ich einen Bürgerentscheid für dringend geboten. (...)

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Über Martin Schmeding

Ausgeübte Tätigkeit
freiberuflicher Trainer, Dozent & Lehrbeauftragter
Berufliche Qualifikation
Diplom Handelslehrer
Geburtsjahr
1971

Martin Schmeding schreibt über sich selbst:

Die Schöpfung bewahren - hilf uns dabei

Meine Ausbildung & mein Werdegang stehen als glaubwürdiges Beispiel für ein weltoffenes Deutschland
 
Personen & Politik sind unzertrennlich miteinander verbunden. Politische Inhalte werden nur dann zu Erfolgen bei Wahlen, wenn die dahinterstehenden Politiker in ihrem Denken & Handeln glaubwürdig & prinzipientreu sind. Verbundenheit & Beliebtheit mit und bei der Bevölkerung sind dann die fehlenden Bausteine für einen wirklich guten Politiker.
 
Wo komme ich her und welche Ausbildung habe ich durchlaufen?
Ich komme aus dem schönen Schaumburger Land in Niedersachsen, wo ich in Bückeburg im Juli 1971 das Licht der Welt erblickte. Nach dem Abitur habe ich eine Mischung aus Wirtschaft, Pädagogik und Fremdsprache (Spanisch) studiert und 1997 den akademischen Grad des Diplom-Handelslehrers erworben. Während meines Studiums lebte ich längere Zeit in Südamerika (Chile). Dort absolvierte ich mehrere Praktika und schrieb meine Diplomarbeit über die Möglichkeiten der Übertragbarkeit des deutschen Systems der dualen Berufsausbildung auf Entwicklungs- und Schwellenländer.
 
Was mache ich beruflich?
Ich schätze als Wirtschaftspädagoge die berufliche Freiheit und bin seit gut sechs Jahren ausschließlich als Freelancer (Dozent in der Erwachsenenbildung) tätig. In D & CH habe ich Lehraufträge an Technikerschulen, Akademien der Erwachsenenbildung und Fachhochschulen. Ich unterrichte alle Fächer des grossen Themas "Rechnungswesen eines Unternehmens" (einfache & höhere FiBu, Kostenrechnung, Finanzierung & Investition, Steuerlehre, Bilanzierung), gebe Einführungen in BWL & VWL, unterrichte gerne Marketing & Wirtschaftspolitik und gebe aus meiner Zeit als selbstständiger Einzelhändler meine Erfahrungen an junge Menschen weiter, die in der Logistikbranche Weiterbildungen absolvieren. Nächstes Jahr blicke ich auf eine 20jährige Lehrerfahrung in der Erwachsenenbildung zurück.
Ich liebe die Arbeit mit Erwachsenen. Jeden Tag etwas anderes, jeden Tag mit anderen Menschen zusammen, sehr viel persönliche & inhaltliche Abwechslung. Mit diesen Beschäftigungen ist eine umfangreiche Reisetätigkeit verbunden, die ich ausschließlich mit dem Zug absolviere. Seit gut zwei Jahren habe ich privat kein Auto mehr.
 
Warum bin ich bei den GRÜNEN?
Ich stamme aus einem Elternhaus mit einer langen sozialdemokratischen Tradition. Früh engagierte ich mich bei den JUSOS, trat mit 20 Jahren erstmalig bei der Kommunalwahl in meiner kleinen Heimatstadt für die SPD an. In der Universität angekommen, arbeitete ich in der JUSO-Hochschulgruppe und war 1992/1993 Finanzreferent des AStAs und studentischer Vertreter in der Haushalts- und Planungskommission des Senats der Universität war.
Als die SPD 1993 die Änderung des Grundrechtes auf Asyl mittrug, bin ich aus der SPD ausgetreten und zu den GRÜNEN gewechselt. Schon kurz danach wurde ich 1993/1994 zum Schatzmeister des Kreisverbandes gewählt. Nach einem längeren Aufenthalt in Südamerika kam ich im September 1995 über die GRÜNEN in den Göttinger Stadtrat und war dort für die GRÜNE Fraktion Sprecher für Haushalt & Finanzen.
Ich bin der Auffassung, dass eine solide Berufs- und Lebenserfahrung für Menschen sehr wichtig ist, die politisch aktiv sind. Man trifft schwierige Entscheidungen und kann diese aus meiner Sicht häufig nur dann gut beurteilen, wenn man es im Berufsleben selbst erlebt hat. Aus diesem Grund habe ich Ende des vergangenen Jahrtausends einen Schnitt mit und von der Politik gemacht. Eine politische Pause von 15 Jahren tat mir gut. Ich bin in Prinzipien, Wertevorstellungen und Glaubwürdigkeit gefestigt und fühle mich reif für eine Abgeordnetentätigkeit.
Deutschland steht vor einer wichtigen Richtungsentscheidung. Lassen wir nicht zu, dass unser Land auf Jahre von einem Thema gelähmt wird. Lösungen für drängende Zukunftsprobleme der Umwelt, der Bildung, der Finanz- und Steuerpolitik, u.v.m. müssen im Sinne einer nachhaltigen, auf die Lebensqualität nachfolgender Generationen ausgerichtete Politik für die Menschen aufgegleist werden. Dafür braucht es Menschen mit klaren Prinzipien, klaren Vorstellungen, Werten & Grundüberzeugungen. 
Ich möchte, dass Deutschland ein weltoffenes Land bleibt. Dafür einzutreten, ist in diesen Tagen nicht einfach. Ich fühle mich bereit und bitte Dich ganz herzlich um Unterstützung.
Martin Schmeding

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Kandidaturen und Mandate

Kandidat Bundestag Wahl 2017

Angetreten für: Bündnis 90/Die Grünen
Wahlkreis: Konstanz
Wahlkreis
Konstanz
Wahlkreisergebnis
13,40 %
Wahlliste
Landesliste Baden-Württemberg
Listenposition
34

Politische Ziele

Die Schöpfung bewahren.

 

Jeder politisch aktive Mensch hat "seine Themen". Ich möchte mich im Wahlkampf für folgende Themen stark machen:
 

(1) Sicherheit & Menschlichkeit

Ich werde entschieden allen Menschen entgegentreten, die von der Islamisierung Deutschlands, vom Asylmissbrauch, von "Flüchtlinge bekommen mehr Geld vom Staat als Deutsche" u.v.m. sprechen. Hass, Terrorismus & Menschenverachtung müssen durch Sicherheit & Menschlichkeit bekämpft werden. Wir brauchen keine strengeren Sicherheitsgesetze. Wir brauchen mehr Personal für die Durchsetzung bestehender Gesetze. Schluss mit den Sparorgien bei Polizei & Sicherheitsbehörden. Es ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen zur Verbesserung der subjektiven Wahrnehmung von Sicherheit notwendig.

Gleichzeitig dürfen wir unsere Menschlichkeit nicht verlieren. Das Menschenbild des Grundgesetzes ist das Menschenbild der GRÜNEN, ist mein Menschenbild. Wir werden Menschen in Not, die vor Krieg, Zerstörung & Verfolgung fliehen, weiterhin Schutz gewähren. Das Asylrecht ist ein Individualrecht für einzelne Personen, das nicht zur Disposition stehen darf. Gleichzeitig dürfen wir dieses Recht nicht pauschal an ganze Völker gewähren.
 

(2) Steuertransparenz und -steuergerechtigkeit

Grosse Konzerne werden in Strategien der Steuervermeidung immer unverschämter. Wir nehmen kaum zur Kenntnis, dass Konzerne mit Milliardengewinnen alle Möglichkeiten ausnutzen, zwischen Staaten gezielt Gewinne solange hin- und her zu verschieben, so dass letztlich in keinem Land Steuern bezahlt werden. Diesen Praktiken muss endlich Einhalt geboten werden. Wir brauchen ein europäisches Unternehmenssteuerrecht, dass auf gerechte & transparente Besteuerung setzt, Großbetriebe nicht bevorzugt und seine Schwerpunkte auf Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung legt.

Es ist beschämend, dass in Deutschland ein Geringverdiener mit einem Einkommen, das 20 EUR über den Grundfreibetrag liegt, dieses mit einem Steuersatz von 14% zu versteuern hat, während ein großer Hard- und Software-Konzern für Milliarden-Gewinne, die er in 28 europäischen Ländern erwirtschaftet hat, in nur einem einzigen europäischen Land 0,005% Gewinnsteuern zahlen muss. Damit muss endlich Schluss sein.

Im letzten Bundestagswahlkampf stritten sich die GRÜNEN, ob ein Mensch, der ein zvE von 60.000 EUR p.a. hat, als reich zu bezeichnen ist und mehr Steuern zahlen muss. Wir haben für diese kleinkarierte Diskussion 2013 die Quittung bekommen. Diskutieren wir doch bitte lieber darüber, wie wir grosse Vermögen in dieser Gesellschaft stärker zur Finanzierung heranziehen. Die steuerpolitischen Beschlüsse der GRÜNEN, insbesondere zur Wiedereinführung der Vermögenssteuer, sind richtig und geboten. Die GRÜNEN folgen einem Grossteil der deutschen Bevölkerung in dieser Meinung (siehe Schaubild weiter unten).
 

(3) Mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit

Als Mensch aus einfachen Verhältnissen weiss ich, wovon gesprochen wird, wenn über Bildungschancen, über Kinderarmut, über die laufende Reproduktion sozialer Schichten etc. gesprochen wird. Alle bekannten und seriösen Bildungsstudien weisen eindeutig und unstrittig den Zusammenhang zwischen sozialem Status der Eltern und Bildungschancen ihrer Kinder nach. Wir müssen diesen Teufelskreis durchbrechen. Deutlich mehr Geld für Bildung insgesamt ist jetzt angesagt, vollständige Gebührenfreiheit des Bildungssystems vom ersten Lebenstag bis zum letzten Tag der beruflichen Erstausbildung, Ausbau interkulturelle & interreligiöser Bildungsangebote, Aufhebung des Kooperationsverbots zwischen Bund & Länder, stärkere Vereinheitlichung & gleichmäßigere finanzielle Förderung über das ganze Bundesgebiet u.v.m. Dafür werde ich mich stark machen.
 

(4) Förderung der beruflichen Bildung

10Tausende freie Ausbildungsplätze, mit ein bisschen mehr als 500.000 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen die niedrigste jemals registrierte Zahl von Ausbildungsverhältnissen, 14.000 Betriebe, die gar keine Bewerbungen für Ausbildungsplätze in diesem Jahr mehr bekommen, das zunehmende Problem, dass Schulabgänger*innen immer weniger ausbildungsreif sind, dementgegen der Trend, dass immer mehr junge Menschen Abitur machen wollen. Alle diese klar sichtbaren Entwicklungen sind besorgniserregend. 

Versteht mich bitte nicht falsch. Ich komme aus einfachen Verhältnissen und habe den Trend zur Akademisierung der Gesellschaft für mich genutzt. Aber hält dieser Trend an, werden die Wirkungen für unsere Gesellschaft problematisch werden. Ich habe als Wirtschaftspädagoge die Berufsbildung von allen möglichen Seiten kennengelernt. Als Schüler, als Berufsschullehrer, als ausbildender Unternehmer, als leitender Bildungsmanager und als Dozent in der Weiterbildung und an Dualen Hochschulen. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung bin ich davon überzeugt, dass wir die berufliche Bildung insgesamt stärken müssen. 

Dazu gehört für mich beispielsweise, Möglichkeiten der Einführung eines dualen Gymnasiums zu prüfen, in dem die Schüler*innen parallel das Abitur und einen qualifizierten Ausbildungsabschluss erwerben. Dazu gehört für mich, Möglichkeiten der Einführung einer verkürzten Berufsausbildung zu prüfen, damit beispielsweise Flüchtlinge, Menschen ohne Abschluss aber mit Berufserfahrung, europäische Migrant*innen etc. mit 35 nicht noch einmal drei Jahre lernen müssen. Dazu gehört für mich, dass Weiterbildungshilfen des Staates nicht immer nur als Darlehen vergeben werden. Wir müssen uns stärker zum lebenslangen Lernen bekennen und weiterbildungswilligen Menschen staatliche Zuschüsse ohne Darlehensverhältnisse geben.
 

(5) Neue Wege in der Wirtschaftsförderung

Immer weniger Menschen machen sich selbstständig. Deutschland hat mit etwas weniger als 10% eine Selbstständigenquote, die weit unter dem europäischen Durchschnitt liegt. An guten Ideen mangelnd es nicht. Wir müssen uns fragen, ob die Hilfestellungen für Existenzgründer*innen in der bestehenden Form zielführend und ausreichend sind? Welche Hilfestellung ist ein staatliches Existenzgründungsdarlehen, das bei dem aktuellen Zinsniveau an den Finanzmärkten mit einem besonders günstigen Zinssatz wirbt?

Ich bin der Auffassung, dass wir neue Wege gehen müssen. Bei einem privaten Geldvermögen von 5,7 Billionen EUR müssen wir private & institutionelle Investoren mehr Anreize geben, in Existenzgründungen zu investieren. Mehr Steueranreize für Investitionen dieser Art wären sehr wirkungsvoll. Davon bin ich überzeugt. Der Gesetzgeber sollte mit einem Wagniskapital-Gesetz darüber hinaus die Grundlagen für ein neues Börsensegment schaffen: Existenzgründungen. Wir brauchen insgesamt mehr Mut bei diesem Thema.
 

(6) Regionale Verkehrspolitik im Landkreis Konstanz

Wir leben in einem bahnpolitischen Nirwana. Südbahn, Gäubahn, Bodenseegürtelbahn, Hochrheinbahn, Diesellocks aus den 60ziger Jahren und natürlich - gerichtet an alle Freund*innen aus Konstanz - die unsägliche Situation, dass eine Stadt mit einer Exzellenzuniversität nur noch am Wochenende an das IC-Netz angeschlossen ist. Seit Jahrzehnten kämpfen wir für einen besseren Bahnverkehr in der Region. Es fehlt das notwendige Bekenntnis vieler Politiker - auch hier in der Region - diese Probleme zu lösen. Und damit muss jetzt Schluss sein. Ich fordere jetzt endlich Taten statt Worte. Öffentliche Investition in die Modernisierung regionaler Bahnhöfe, Elektrifizierung der vier Bahnstrecken jetzt, tägliche Anbindung Konstanz an das IC-Netz und S-Bahn für den Bodensee.

 

Für diese Schwerpunkte werde ich mich stark machen. Entwickelt sich unser Land in diese Richtung, werden Nachhaltigkeit & Naturbewusstsein Leitlinien unseres täglichen Lebens. Und damit komme ich zum Anfang zurück:

Die Schöpfung bewahren.