Die Strafbarkeit von Abgeordnetenbestechung droht zu scheitern. Der Grund: die Abgeordneten von CDU/CSU und FDP im Rechtsausschuss weigern sich, das Thema überhaupt zu behandeln. Der Tagesordnungspunkt zur Strafbarkeit von Abgeordnetenbestechung wurde gestern zum siebten Mal in Folge mit schwarz-gelber Mehrheit vertagt. Damit hängt der Antrag im Ausschuss fest und kann nicht vom Bundestag beschlossen werden.
Die Opposition bezeichnet diesen Vorgang als Sabotage durch die Parlamentsmehrheit und auch der Rechtsauschussvorsitzende Siegfried Kauder (CDU), der sich mit der Opposition auf einen gemeinsamen Gesetzentwurf verständigt hat, fordert von seiner Partei, endlich Stellung zu beziehen.
Am 24. April 2013 schrieb Siegfried Kauder einen Brief an den Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Michael Grosse-Brömer mit der Bitte, seinen Gesetzentwurf als Gewissensfrage für die Abstimmung frei zu geben und den Fraktionszwang in dieser Frage aufzuheben. Denn schließlich, so Kauder, gehe es bei der Strafbarkeit Abgeordneten um zutiefst moralische Fragen, die jeder Abgeordneten mit seinem Gewissen ausmachen sollte.
Auf eine Antwort wartet Siegfried Kauder bis heute.
Die Strategie von CDU/CSU und FDP wird damit offensichtlich: man will das Thema „Abgeordnetenbestechung“ einfach aussitzen. Heute titelt die Zeitung DIE WELT: "Strafbarkeit von Abgeordnetenbestechung vor dem Aus"
Lassen Sie Abgeordneten mit dieser Strategie nicht durchkommen!
Das können Sie jetzt noch tun:
1.) Fordern Sie den Parlamentarischen Geschäftsführer von CDU/CSU Michael Grosse-Brömer auf, die Abstimmung frei zu geben, sodass die Abgeordneten noch vor den Bundestagswahlen über die Bestechung von Abgeordneten abstimmen können.
2.) Fordern Sie die schwarz-gelben Mitglieder des Rechtsausschusses auf, ihre Verzögerungsstrategie aufzugeben und dem fraktionsübergreifenden Kauder-Entwurf zu zustimmen (Kontaktdaten s. unten).
Die nächste und entscheidende Rechtsausschusssitzung findet statt am kommenden Mittwoch. 12. Juni 2013 um 9:00 Uhr. Nur wenn wir die Abgeordneten von CDU, CSU und FDP bis dahin überzeugen, ihre Hinhaltetaktik aufzugeben, könnte der Gesetzentwurf noch vor den Bundestagswahlen beschlossen werden. Wenn wir jetzt gemeinsam Druck machen, können wir es vielleicht noch schaffen!
Wenden Sie sich an die im Folgenden aufgeführten Abgeordneten per Telefon, E-Mail, Twitter, Facebook und Fax. Bitte berichten Sie über die Reaktionen der Abgeordneten hier im Blog (nutzen Sie dafür die Kommentarfunktion). Auch Leserbriefe an die Lokalzeitungen der Abgeordneten helfen.
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