Ein Blick auf die Verteilung der Großspenden seit dem 6. November 2024 zeigt die deutliche Schieflage: CDU und CSU erhielten mit 8,5 Millionen Euro die meisten Großspenden. Mit jeweils um die 5 Millionen Euro erhielten auch FDP und AfD erhebliche Summen an Spenden. Solche Gelder kommen nicht aus der Breite der Bevölkerung, sondern von wenigen finanzstarken Akteur:innen. Die anderen Parteien, die Spenden erhalten haben - SPD, Grüne, Volt, Die Linke, FREIE WÄHLER, BSW - kommen zusammen auf ca. 5,5 Millionen Euro.
Mit 2,3 Millionen Euro die höchste Einzelspende seit dem Ampel-Aus erhielt die AfD in Form von 6.395 zusätzlichen AfD-Wahlplakaten. Offiziell stammt die Spende von Gerhard Dingler, einem Ex-FPÖ-Funktionär aus Österreich. Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass es sich dabei um eine Strohmannspende, also illegale Parteienfinanzierung, handelt. Dahinter soll ein deutscher Immobilienmilliardär stecken – Henning Conle, der 2017 schon einmal in einen AfD-Spendenskandal verwickelt war.
Ein Beispiel ist die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG), die seit dem Ampel-Aus wieder einmal großzügige Beträge an mehrere Parteien vergab – die Union erhielt dabei mit 500.000 Euro den höchsten Anteil, die FDP erhielt immerhin noch 300.000 Euro.
Die Krypto-Handelsplattform Bitpanda GmbH, die insgesamt 1,75 Millionen Euro an drei Parteien gespendet hat, ist ein weiteres Beispiel dafür wie ein Konzern versucht sich durch Megaspenden an bestimmte Parteien Einfluss zu erkaufen. Am meisten profitiert haben CDU, FDP und SPD, die jeweils eine halbe Million Euro erhielten, aber auch die CSU erhielt eine Spende des Unternehmens in Höhe von 250.000 Euro.
Ende 2024 steuerten sieben Milliardär:innen fast eine halbe Million Euro bei, ausschließlich an CDU und FDP (zu unserer Recherche). Solche Praktiken verschieben die politische Macht hin zu finanzstarken Gruppen mit Lobbymacht.